Wolfenbüttel. Nach dem Cyberangriff aufs Wolfenbütteler Klinikum laufen inzwischen wieder alle IT-Systeme. Die Täter, so die Einrichtung, seien noch unbekannt.

Nach dem Cyberangriff auf das Städtische Klinikum sind alle klinischen IT-Systeme wieder angelaufen. Die polizeilichen Ermittlungen laufen derzeit noch auf Hochtouren. Dies teilt das Klinikum mit. In der Nacht zum 14. Juli hatten Unbekannte versucht, die Einrichtung durch einen Verschlüsselungstrojaner zu attackieren. Ziel, so das Klinikum: Geld erpressen.

Polizei lobt Handlungsweise als „vorbildlich“

„Die Entscheidung, die IT-Systeme herunterzufahren und die Klinik sicherheitshalber komplett vom Netz zu nehmen, erwies sich als goldrichtig“, wird Sebastian Skalski, Abteilungsleiter Informationstechnologie im Klinikum, zitiert. Noch in derselben Nacht sei Unterstützung von Seiten der Braunschweiger Cybercrime-Unit der Polizei sowie diverser IT-Spezialisten angefordert worden. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sei informiert worden. Die Polizei habe das Vorgehen als „vorbildlich und in dieser Form einzigartig“ gelobt. Das Klinikum steche mit seiner IT-Sicherheit und deren Umsetzungskonzepten heraus.

Das Klinikum Wolfenbüttel ist Ziel einer Hacker-Attacke

Personenbezogene Daten seien nicht abgeflossen. Bereits einen Tag nach dem Angriff seien alle klinisch notwendigen Systeme wieder in Betrieb genommen worden, heißt es weiter. Allerdings sei aus Sicherheitsgründen und aufgrund einiger Umstellungen der IT-Infrastruktur parallel eine Papierdokumentation geführt worden, die mittlerweile wieder eingestellt sei. Die Patientenversorgung sei zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt gewesen.

IT-Sicherheitsmaßnahmen bieten gewisse Widerstandsfähigkeit

Der Angriff habe gezeigt, dass durch die in den vergangenen Jahren getroffenen IT-Sicherheitsmaßnahmen eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufgebaut worden sei. In den kommenden Wochen solle der Vorfall intern aufgearbeitet werden. Ergänzend würden weitere präventive und absichernde Maßnahmen umgesetzt. Ein Forensikteam werde das Klinikum weiterhin begleiten und die Ermittlungen der Polizei aktiv unterstützen.