Wolfenbüttel. Am 1. Mai findet von 10 bis 11 Uhr eine besondere Veranstaltung auf dem Platz vor dem Bankhaus Seeliger statt.

Jahr zwei der Corona-Pandemie. Und erneut muss auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bei der Planung seiner Veranstaltungen zum Tag der Arbeit am 1. Mai mit großen Einschränkungen zurechtkommen. Dennoch wird es in Wolfenbüttel am Samstag, 1. Mai, zu einem Treffen von Gewerkschaftern anlässlich des Tages der Arbeit kommen. Um 10 Uhr soll es vor dem Bankhaus Seeliger zu einer kleinen Mai-Kundgebung kommen, bei der von den verschiedenen Einzelgewerkschaften auch besondere Transparente zu sehen sein werden. Die Mai-Rede wird der DGB-Kreisvorsitzende Bertold Brücher halten.

Auf die Verpflichtung eines externen Mai-Redners hatte der DGB Wolfenbüttel in diesem Jahr wegen der unsicheren Lage aufgrund der Pandemie verzichtet. Dennoch will der DGB Flagge zeigen. Dazu erklärte der DGB-Kreisvorsitzende Bertold Brücher: „Dieses Jahr ist alles anders als zuvor. Wir befinden uns im zweiten Jahr der Corona-Pandemie im Lockdown. Aber schon vor 131 Jahren, damals zum ersten Mal, gingen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der ganzen Welt am 1. Mai auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Und nach dem letztes Jahr hier in Wolfenbüttel keine Mai-Kundgebung stattfinden konnte, haben wir Gewerkschafter hier in Wolfenbüttel gesagt: Diesmal gehen wir raus.“

Mit dieser Einstellung ist der DGB Wolfenbüttel ziemlich allein unterwegs, denn in der gesamten Region gibt es ansonsten nur noch eine Kundgebung in Braunschweig. Und auch im Landkreis Wolfenbüttel, wo in normalen Jahren DGB-Veranstaltungen zum Tag der Arbeit außer in Wolfenbüttel auch in Hornburg, Schöppenstedt, Wittmar und Baddeckenstedt stattfanden, wird es in diesem Jahr nur die Veranstaltung in der Lessingstadt geben, zu der auch die Gewerkschafter aus den anderen Teilen des Landkreises eingeladen sind.

Brücher stellte aber klar: „Wir werden keine Kundgebung im klassischen Sinne abhalten wie sonst – mit zwei Rednern, mit Chor, mit Grußworten und mit anschließendem traditionellen Zusammensein im Innenhof des Rosenwall 1. Aber wir zeigen Präsenz. Wir zeigen unser 1.-Mai-Transparent mit dem diesjährigen Thema ,Solidarität ist Zukunft’, wir zeigen gewerkschaftliche Transparente, die nicht von heute sind und trotzdem aktuell bleiben. Wir befinden uns eben in einer Sondersituation.“

Der DGB-Kreisvorsitzende verspricht zudem: „Wir werden auf der 1.-Mai-Veranstaltung vor Bankhaus Seeliger unseren Teil zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen und uns während der Kundgebung an die geltenden AHA-Regeln halten.“ Und so geht es diesmal nicht unbedingt darum, eine möglichst große Anzahl an Kolleginnen und Kollegen vor Bankhaus Seeliger versammelt zu sehen. Brücher: „Wir möchten aber gleichwohl durch unser Zusammensein, durch eine kurze Rede, durch einen kurzen Gang über den Platz an den Transparenten vorbei, ermöglichen, dass wir alle das Gefühl des gewerkschaftlichen 1. Mai empfinden und dabei gewerkschaftliche Solidarität bekunden.“

„Solidarität ist Zukunft!“ lautet das Thema des diesjährigen Tages der Arbeit. In seiner kurzen Rede wird sich der DGB-Kreisvorsitzende mit dem Thema „Solidarität“, mit den Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsalltag, aber auch mit den Wahlen (Bundestags- und Kommunalwahl im September) und mit den gewerkschaftlichen Forderungen an die Parteien beschäftigen.