Wolfenbüttel. Über 1000 Testungen wurden schon vorgenommen. Demnächst sollen noch weitere Haltepunkte angefahren werden.

Noch vor einigen Monaten war der Linienbus für das Reisebüro Schmidt im Harz unterwegs. Nun ist er umgerüstet worden und als mobiler Testbus im Landkreis Wolfenbüttel unterwegs. Am Dienstagvormittag stand der Bus auf dem Parkplatz des Edeka-Einkaufszentrums in Sickte. Dort empfängt Busfahrer Ronny Kasnenko die Testwilligen. Allerdings sitzt er nicht auf seinem Busfahrersitz, sondern er hat sich einen Tresen im vorderen Teil des Busses aufgebaut, auf dem die Anmeldezettel liegen, die ausgefüllt werden müssen. Bevor Kasnenko das Schreibbord an die Testwilligen gibt, putzt er noch zum Desinfizieren mit einem Lappen über das Bord. Wenn die unterschriebenen Zettel bei ihm wieder abgegeben werden, dann dürfen die Testwilligen noch in eine Schale mit in Silberpapier eingepackten Schokostückchen packen.

Petra Mienert aus Hötzum ist erstmals zum Corona-Test auf den Sickter Markt gekommen. Sie hatte sich zuvor schon einmal in Braunschweig in der VW-Halle testen lassen. In Sickte geht es recht schnell, denn gegen 11 Uhr ist der erste Andrang von Testpersonen von Ronny Kasnenko, Michelle Hansen und Christian Lamprecht schon abgearbeitet worden. Am Morgen, als der Bus auf den Parkplatz fuhr, warteten schon einige Bürger auf die kostenlose Testmöglichkeit. Etwa 80 bis 90 Personen werden im Durchschnitt in den drei Stunden, in denen der Bus an neun verschiedenen Standorten im Landkreis steht, getestet. Außer in Sickte, wo er zweimal in der Woche anzutreffen ist, steht der Testbus mit festen Haltestellen und -zeiten noch in Schöppenstedt, Schladen, Sickte, Baddeckenstedt, Hornburg, Groß Denkte, Cremlingen, Börßum und Weddel. Und es sind wegen der guten Resonanz noch weitere Haltepunkte geplant, berichtete Laura Alpers, Geschäftsführerin der Testpunkt Wolfenbüttel UG, die neben dem Bus noch den Testpunkt auf dem Schmidt-Busterminal an der Halchterschen Straße betreibt.

Inzwischen hat Petra Mienert ihren Zettel ausgefüllt. Sie wird von Michelle Hansen in voller Schutzmontur in Empfang genommen und in den hinteren Teil des Busses geleitet. Dort darf Mienert ihre Schutzmaske abnehmen und Hansen nimmt über Nase und Rachen den Abstrich vor. Das Teststäbchen gibt sie anschließend ihrem Kollegen Christian Lamprecht, der an diesem Tag im hinteren Teil des Busses für die Laborarbeit zuständig ist. Mienert kann den Bus verlassen und an einem Stehtisch vor dem Bus auf ihr Ergebnis, das schon 10 bis 15 Minuten später feststeht, warten. Vor dem Bus wartet auch eine private Erzieherin, die für ihre Tätigkeit den Nachweis benötigt, dass sie nicht infiziert ist. Einige Meter weiter steht ein Mann, der einen Tag später operiert werden soll. Neben ihm wartet ein Mann, der zwar schon vor einigen Tagen an seiner Arbeitsstelle einmal getestet wurde, der aber nun noch einen weiteren Nachweis benötigt. Auch zwei Schüler sind zum Testbus gekommen und lassen sich testen. Und vom benachbarten Edeka-Markt nutzt eine Mitarbeiterin ebenfalls das kostenlose Testangebot.

Das auf einem Zettel festgehaltene Testergebnis verteilt vor dem Bus Busfahrer Ronny Kasnenko. Alle Getesteten gehen zufrieden ihrer Wege. Von den bisher 1000 im Bus Getesteten war laut Alpers bisher noch keiner positiv. An der Teststation am Schmidt-Terminal, wo bisher etwa 500 Bürger getestet wurden, gab es dagegen schon zwei positive Fälle.