Wolfenbüttel. Insbesondere für die Skulptur von Tony Cragg, aber auch für den Wolf und den „Apfel“ werden neue Standorte gesucht.

Verwaltung und Politik wollen bei der Aufstellung derzeit im Bauhof in Linden eingelagerter Kunstobjekte beziehungsweise Denkmäler im Stadtgebiet endlich zu Ergebnissen kommen. Deshalb wurde eine Vorlage zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum/Aufstellung von Kunstobjekten“ schon vor einigen Tagen im nicht öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss beschlossen und dem eigentlich als Fachgremium zuständigen Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften nur noch zur Kenntnis gegeben. Bürgermeister Thomas Pink (parteilos) betonte dabei: „Wir wollen bei dem Thema vorankommen. Vor allem möchten wir Tony Craggs Skulptur wieder in der Stadt verorten.“

Die Stadt könnte ein besonderes Kunstwerk als Dauerleihgabe erhalten

Tony Craggs Skulptur war bis vor einigen Wochen auf dem Schlossplatz aufgestellt, war dann aber wieder abgebaut worden. Die Skulptur des weltweit anerkannten und mehrfach ausgezeichneten Künstlers könnte in der Wolfenbütteler Innenstadt aufgestellt werden, wenn ein geeigneter Ort gefunden würde. Florian Rehm von der Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung machte der Stadt – wie zuvor bereits bei der inzwischen am Bürgermuseum aufgestellten Lüpertz-Skulptur „Wilhelm Busch“ – das Angebot, die Skulptur zu erwerben und der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Die Stadt konnte auf dieses Angebot zunächst nicht eingehen, da erst die vom Rat beschlossene Erarbeitung eines Kunst-Konzeptes für den öffentlichen Raum abgewartet werden sollte. Ein erster Fachtag zu diesem Thema fand bereits statt, ein zweiter mit dem Schwerpunkt Erinnerungskultur konnte coronabedingt noch nicht stattfinden.

Noch stehen die historischen Kanonen auf der Grünfläche vor der Feuerwache.
Noch stehen die historischen Kanonen auf der Grünfläche vor der Feuerwache. © Karl-Ernst Hueske

Doch nun drängt die Zeit und die Stadt will zu Entscheidungen kommen. Deshalb soll nun eine Arbeitsgruppe zunächst Standortvorschläge erarbeiten, sobald die Pandemie-Lage physische Treffen wieder zulässt. Der Gruppe sollen Personen der Verwaltung (Stadtplanung, Bauamt, Kultur) angehören sowie beratende Fachleute. Von Seiten der Politik sollen die Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften sowie des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Bau der Arbeitsgruppe angehören. Nach Beratung in den beiden Fachausschüssen Kultur und Bau soll der Rat abschließend über die jeweiligen Standortvorschläge beschließen.

Für welche Objekte ein neuer Standort gesucht wird

Konkret geht es um Orte für die Aufstellung der eingelagerten Objekte „Wolf“ von Erich Schmidtbochum aus dem Jahr 1980 (stand einst am Rande des Schlossplatzes), die „Neuzüchtung“, umgangssprachlich auch „Apfel“, von Hubertus von Löbbecke aus dem Jahr 1970 (stand einst in der Löwenstraße, das Kriegerdenkmal 1870/71 vom Schlossplatz, die historischen Kanonen (einst vor dem Zeughaus, jetzt in der Nähe der Feuerwache) und die bereits erwähnte Tony-Cragg-Skulptur.

Der Wolf von Erich Schmidtbochum stand einst am Rande des Schlossplatzes.
Der Wolf von Erich Schmidtbochum stand einst am Rande des Schlossplatzes. © Hueske, Karl-Ernst (Archiv)

Die Arbeitsgruppe soll auch mögliche Orte für weitere Neuanschaffungen definieren, so dass eventuell sogar ein Skulpturenpfad in Wolfenbüttel entstehen könnte. Zunächst zurückgestellt werden soll die Entwicklung eines Vermittlungskonzeptes für diese Objekte sowie die Erarbeitung thematischer Stadtführungen und didaktischer Materialien zum Beispiel für den Kunstunterricht an Schulen, da dafür mehr Zeit benötigt wird.