Wolfenbüttel. Die Herzmädchen-Kette, entworfen von einer krebskranken 29-Jährigen, die im September gestorben ist, bringt den Hospizverein Wolfenbüttel weiter.

Im September starb die Wolfsburger Bloggerin und dreifache Mutter Tamara im Alter von 29 Jahren an Krebs. Sie hat mit dem „Herzmädchen“-Symbol etwas erschaffen, das über ihren Tod hinaus wirkt. Das Symbol wird nach Angaben des Hospizvereins Wolfenbüttel derzeit wieder als Kette für einen guten Zweck verkauft.

Die Herzmädchen-Geschichte sei beeindruckend – gleich in mehrfacher Hinsicht: Da sei zum einen das Schicksal der Tamara M., das viele Menschen bewegt habe. Mehr als 90.000 Follower hätten den Kampf und das Leiden der 29-Jährigen im Internet bis zu ihrem Tod intensiv verfolgt.

Eine künstlerische und eine karitative Seite

Dann gebe es noch die künstlerische und karitative Seite. In der Zeit zwischen Hoffen und Bangen – zwischen Arztgesprächen und Therapien – habe Tamara eben die Herzmädchen-Kette als Schmuckstück entworfen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf sollten Einrichtungen und Vereine unterstützt werden, die sich für andere Menschen engagieren.

Die Schmuckaktion, so der Hospizverein weiter, sei ein voller Erfolg – die Nachfrage enorm. „Tamaras Wunsch, aus der Krankheit heraus noch anderen nützlich sein zu können, geht in Erfüllung.“ Sie habe das auch noch miterlebt.

Herzmädchen-Kette wurde zum zweiten Mal produziert

Nach ihrem Tod habe es zudem eine Neuauflage der Aktion gegeben. Was sie aus ihrer Kreativität heraus geschaffen und was sie als Hilfsprojekt selbst maßgeblich entwickelt habe, solle noch einmal zu den Menschen gebracht werden. Die Familie habe das „Herzmädchen“ zum zweiten Mal produzieren lassen. Noch mehr Menschen sollten so die Möglichkeit haben, sich selbst oder anderen die Kette zum Geschenk zu machen.

„Mit dieser Aktion möchten wir Tamaras Wünsche, ihre Ideen und auch Träume weiter unterstützen. Ihr großes Anliegen war gerade, sich mit aller Kraft für das zu engagieren, was einem wichtig ist“, so wird Tamaras Vater Joachim Kütemeyer zitiert. Diesmal solle die Hälfte des Erlöses an den Hospizverein Wolfenbüttel gehen.

„Hospizarbeit bedeutet nicht nur Sterbebegleitung“

Der Vater berichtet: „Wir haben erlebt, dass Hospizarbeit nicht nur Sterbebegleitung bedeutet. Als Tamara gestorben ist, war eine Trauerbegleiterin für ihre Kinder zur Stelle. Das war ganz wichtig – für die Kinder und auch für uns Erwachsene.“ Nun bringe die Post die bestellten Ketten ins Haus. Die Aufschrift auf der Verpackung „Selbstliebe, Kampfgeist, Leben“ erinnere an Tamaras Stärken und ihre Liebe zum Leben. 28.500 Euro seien in der zweiten Kampagne zusammengekommen. Davon erhalte der Hospizverein Wolfenbüttel die Hälfte. Das Geld soll als Baustein für das geplante Hospiz-Zentrum in Wendessen eingesetzt werden. Damit werde auch Tamaras geistige Haltung, ihre Ausrichtung auf das Leben und ihre Solidarität mit ihren Mitmenschen dort einziehen.