Wolfenbüttel. Am ersten Adventswochenende war die Wolfenbütteler Innenstadt gut besucht.

Die Stadt ist adventlich geschmückt und beleuchtet, – sogar mehr und schöner als in den Vorjahren. Nur der Adventsmarkt auf dem Stadtmarkt als Anziehungspunkt in der Vorweihnachtszeit musste wegen Corona abgesagt werden. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches erstes Verkaufswochenende waren also durchaus gegeben, zumal am Freitagabend auch noch das inzwischen beliebte Kaufereignis „Black Friday“ mit vielen Sonderangeboten stattfand. Das sei aber hauptsächlich eine Aktion der Filialisten in Wolfenbüttel, die dazu von ihren Zentralen verpflichtet werden, bemerkte Harald Borm vom örtlichen Einzelhandelsverband.

Blick aus dem Redaktionsfenster am ersten Adventswochenende in die gut besuchte Wolfenbütteler Fußgängerzone.
Blick aus dem Redaktionsfenster am ersten Adventswochenende in die gut besuchte Wolfenbütteler Fußgängerzone. © Karl-Ernst Hueske

Trotz teilweise kalten Windes strömten am Samstag zahlreiche Wolfenbütteler in die Innenstadt. Die City, aber auch der Wochenmarkt auf dem Schlossplatz, waren mit Menschen gut gefüllt. Das Tragen der Alltagsmasken wurde weitestgehend eingehalten, die Menschen hielten Abstand, wenn sie Freunde oder Bekannte trafen, mit denen sie ein kleines Schwätzchen hielten. Vor einigen Geschäften bildeten sich kleine Schlangen, wenn die für das Geschäft vorgegebene Besucherzahl erreicht war. Das galt auch für den kleinen Adventsmarkt, der in einem ansonsten leerstehenden Geschäft in der Fußgängerzone von Hobby-Kunsthandwerkern aufgebaut worden war (wir berichteten bereits). Da auch dort die Besucheranzahl auf 10 begrenzt war, waren die Verkaufsergebnisse zunächst eher flau, wie Ute Loebardt verriet, die dort mit Advents- und Weihnachtsschmuck vertreten war.

Ute Loebardt an ihrem Verkaufsstand.
Ute Loebardt an ihrem Verkaufsstand. © Karl-Ernst Hueske

Die Adventswochen sind normalerweise die umsatzstärksten Tage des Einzelhandels. Aber es gibt auch einen Trend, dem einige Wolfenbütteler Geschäfte Paroli bieten wollen: Immer mehr Menschen bestellen ihre Weihnachtsgeschenke online. Dadurch wird zwar unterm Strich nicht weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgegeben, aber der Anteil des örtlichen Einzelhandels schrumpft. Deshalb wurde in den vergangenen zwei Wochen ein örtlicher Bring- und Lieferdienst erprobt, den Michael Heimbs initiiert hat. Ziel dieses Dienstes soll sein: „Heute bestellt und heute geliefert.“ In Wolfenbüttel will man also bei Bestellungen schneller sein als so bekannte Online-Plattformen wie Amazon, die eine schnelle Lieferung der bestellten Produkte versprechen, aber nicht immer einhalten können.

Einige sehr begehrte  Fotomotive gibt es in der Innenstadt.
Einige sehr begehrte Fotomotive gibt es in der Innenstadt. © Karl-Ernst Hueske

Mit Barrique und der Buchhandlung Behr wurde der neue Bringdienst ausprobiert. Er funktioniert wie folgt: Alle Bestellungen, die in diesen beiden Geschäften bis zum frühen Nachmittag eingehen, werden noch am gleichen Abend in der Zeit von 17.30 bis 20 Uhr von einem örtlichen Mini-Car-Unternehmen ausgeliefert. 120 Packstücke seien in den ersten beiden Wochen so an die Kunden geliefert worden, berichtete Heimbs. Am bisher besten Tag seien es 30 Packstücke an 12 Lieferadressen gewesen. Über die Bezahlung der Lieferung verständigt sich der Kunde jeweils mit dem Unternehmen, wo er die Ware bestellt.

Nach diesem erfolgreichen Probelauf soll der Bringdienst noch weiter ausgebaut werden. Interessierte Geschäfte können sich an Michael Heimbs unter (0170) 3822719 oder per Mail an Kontakt@heimbs-consult.de wenden. Drei weitere Bewerber habe er schon. Dazu gehört auch Harald Borm von Erdbrink und Vehmeyer.