Wolfenbüttel. Gleich zwei ausverkaufte Konzerte veranstaltete der Wendessener Kirchbauverein am Sonntag.

In der Trinitatiskirche wusste „Monsieur Pompadour“ mit Swingklängen im Stil der 30er-Jahre das Wolfenbütteler Publikum zu begeistern. „Die Zukunft des Swing ist jetzt. Sie werden völlig aus dem Häuschen gewesen sein“, heißt es in der Werbung zum neuen Album des Berliner Swing-Quartetts „Monsieur Pompadour“.

Die Besetzung verzichtet auf das Schlagzeug

Die vier Musiker sind international wie ihr Swing im Stile des Gitarristen Django Reinhardt und des Geigers Stephane Grappelli. Namensgeber Ernesto Pompadour (Gesang, Gitarre), Ferenc Krisztián Hegedütok (Violine, Diverses, Gesang), Florian von Frieling (Solo-Gitarre, Mandoline, Gesang) und Annti Virtaranta (Kontrabass, Gesang) entführen mit großer Spielfreude in die Welt des Gipsy-Swing. Die Besetzung mit Kontrabass, Violine und zwei Gitarren verzichtet auf das Schlagzeug. Die perkussive Gitarrenbegleitung sorgt für den richtigen „Swing-Drive“.

Anders als in dem meist instrumentalen Reinhardt-Grappelli-Swing der späten 30er-Jahre präsentieren „Monsieur Pompadour“ ihre Interpretation auch mit mehrstimmigem Chorgesang. Die Melodien geben abwechselnd von Frielings virtuose Sologitarre oder Mandoline und Hegedütoks Violine vor. Pompadour und Virtaranta übernehmen zumeist die für dezenten Groove sorgende Rhythmusgruppe. Dabei gibt es überwiegend Eigenkompositionen zu hören. Ausnahmen bilden einige verswingte Popstücke.

Das nächste Konzert ist schon geplant

Das schwülstige Filmthema „Reality“ bekommt mehr Tempo, Stevie Wonders flottes „You can feel it all over“ ein überraschend frisches Swinggewand und Chers melancholisches 60er Jahre „Bang Bang“ kommt als verswingtes französisches Chanson daher, dem die Violine einen ausgefallenen, jazzigen Kick gibt. Das gefällt vor allem wegen der lässigen Virtuosität der vier Musiker und der überzeugend ins Ohr gehenden Melodien.

Die Besucher der zwei ausverkauften Konzerte, in der Trinitatiskirche sorgsam auf Abstand gesetzt, hören liebevoll arrangierte Songs, die allesamt die Qualität haben, auch lange nach dem Konzert noch nachzuklingen. Großer Beifall. Zugaben.

Wegen der Wetterbedingungen am Wochenende war das Konzert vom Kirchgarten in Wendessen nach Wolfenbüttel verlegt worden. Auch das nächste Konzert soll dort stattfinden. Am 1. November spielt das Duo Adafina.