Wolfenbüttel. Als Szenario haben sich die Verantwortlichen einen Unfall zwischen einem Auto und einem Teleskoplader ausgedacht.

Die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel probte den Ernstfall. Die Integrierten Regionalleitstelle alarmierte zu einem „Verkehrsunfall. Am „Oderwanderweg“, zwischen der Straße „Im Kalten Tale“ und dem Oderwald, kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Auto und einem sogenannten „Teleskoplader“ – zahlreiche Menschen waren verletzt. Der Feuerwehr-Rüstzug wurde dorthin beordert, auch Fahrzeuge des Rettungsdienstes Wolfenbüttel kamen hinzu, besetzt unter anderem mit angehenden Notfallsanitätern, teilt die Feuerwehr mit.

Schon während des Ausrückens erhielt die Gruppenführerin Corinna Frobart, über Funk die Information, eines der am Unfall beteiligten Fahrzeuge solle brennen. Das Tanklöschfahrzeug der Ortswehr folgte dem Tross der Einsatzwagen. An der vermeintlichen Unfallstelle herrschte derweil hektischen Treiben. Mitglieder der Realistischen Unfall- und Notfalldarstellung (RUND) übernahmen die Rolle der Verletzten. Eine Schale mit brennenden Holzresten simulierte das Feuer am Auto.

Beobachter der Szenerie waren auch Anne Waldmann und Frank Ahlgrim vom SbE-Team Harz und Heide. Der 2004 gegründete Verein kümmert sich um die Vor- und Nachsorge im Rahmen der Stressbelastung nach belastenden Ereignissen. Mit Stress konfrontiert sahen sich die Helfer auf jeden Fall. Ein Feuerwehrfahrzeug konnte nicht zu dem Unfall gelangen – eine Frau lag mitten auf der Straße, direkt neben ihrem Fahrrad und einem aggressiv bellenden Hund.

Zur Abschätzung der Situation musste Gruppenführerin Frobart daher zu Fuß zum Unfall gelangen. Eine unübersichtliche Lage erwartete die Feuerwehrfrau, ein Mann saß neben dem Unfall teilnahmslos auf der Straße, aus dem Auto ertönte Stöhnen und Wimmern von Menschen, der Teleskoplader hatte den Wagen an einen Baum gedrückt. Nun galt es für sie, ihre Mannschaft so einzuteilen, dass alle Aufgaben bewältigt werden konnten. Unterstützung erhielt sie bei der Koordination durch die Gruppenführer Daniel Jürgens und Phillip Jama. Allesamt trugen sie weiße Handschuhe, die Zugführer Hecht ihnen verpasste. Damit wollte er ausschließen, dass sie selbst Hand anlegten.

Die Mitarbeiter des Rettungsdienst übernahmen die erste Sichtung der Patienten, von der Feuerwehr wurde der Opel Kombi gegen ein Abrutschen in den Straßengraben gesichert. Die Helfer entfernten das Dach des Wagens, so gelang den Helfern die Rettung der beiden auf den vorderen Plätzen sitzenden Erwachsenen. Derweil bereiteten die Rettungsdienstmitarbeiter die verletzten Autoinsassen für den Transport in die Klinik vor – hier endete die Übung. Für die Übung wurde der Oderwanderweg gesperrt.