Wolfenbüttel. Die beiden Künstlerinnen Lotta Bartoschewski und Darja Eßer zeigen ab Sonntag, 18. August, gemeinsam ihre heterogenen Arbeiten in der Reichsstraße 1.

Ein Basketballkorb als Traumfänger, eine Schirmmütze aus hauchdünnem Papier und ein Leben konserviert in drei Gipsplatten, Kondompackungen inklusive: Die neue Ausstellung im Wolfenbütteler Kunstverein ist zart und verwunschen und gleichzeitig derb und plakativ. Papier und Gips. Zeichnung und Skulptur. Darja Eßer und Lotta Bartoschewski. Doch obwohl die beiden jungen Künstlerinnen, beide in den 80er Jahren geboren, auf den ersten Blick mehr trennt als vereint, entspinnt sich für den Betrachter auf den zweiten ein Universum von Anknüpfungspunkten.

„Es ist das erste Mal in der Geschichte des Kunstvereins, dass zwei Künstler zusammen ausstellen“, sagt Kuratorin und Geschäftsführerin des Wolfenbütteler Kunstvereins, Stine Hollmann. Es war ihre Idee, die Arbeiten der beiden gemeinsam zu präsentieren. Wie diese Gemeinschaft funktionieren sollte, ließ sie offen. Darja Eßer und Lotta Bar-
toschewski kannten sich vor der gemeinsamen Schau nicht, sie wurden quasi gecastet, wie sie schmunzelnd erzählen. Schnell stellten die Berlinerin und die Dresdnerin aber fest, dass sie ähnlich mit dem Material umgehen. „Wir sind beide sehr prozessorientiert. Wir treten mit dem Material in einen Dialog“, berichtet Darja Eßer. Sie arbeitet mit nassem Papier, Lotta Bartoschewski mit nassem Gips. „My River waits reply“, so heißt deswegen die Schau. Nach einem Gedicht von Emily Dickinson. Weil bei beiden alles im Fluss ist. Nichts bleibt, bis auf die Veränderung.