Wolfenbüttel. Die AfD will von der Stadt prüfen lassen, ob ein Bimmel-Bus-Konzept für Wolfenbüttel sinnvoll ist. Der Kulturausschuss lehnte den Prüfauftrag ab.

Die Alternative für Deutschland (AfD) möchte eine Bimmelbahn mit E-Antrieb durch Wolfenbüttels Innenstadt fahren lassen. 54 Personen sollen in den Anhängern der Bahn Platz haben. Die AfD, die selbst von einem Bimmel-Bus und nicht von einem Bimmel-Bahn-Konzept spricht, beantragte bei der Stadt, „die Umsetzung eines Bimmelbus-Konzeptes ähnlich der Konzeption Wernigerode zu prüfen“. In Wernigerode fährt eine mit einem Dieselmotor angetriebene Bimmelbahn zum Schloss.

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Die AfD-Fraktion ist der Überzeugung, dass sie mit einem Bimmel-Bus-Konzept eine „neue und attraktive Möglichkeit“ schafft, die „Wolfenbüttel von vielen anderen Städten abhebt und gleichzeitig für mehr Tourismus, mehr Übernachtungen, mehr Freizeitspaß und mehr Einzelhandelsumsatz sorgt“, heißt es in dem von Klaus-Dieter Heid unterzeichneten Antrag. Sein Fraktionskollege Manfred Wolfrum fügte in der Sitzung des Kulturausschusses, der auch für Tourismusfragen zuständig ist, hinzu, dass durch eine Bimmelbahn auch der städtische Nahverkehr gestärkt würde. Denkbar seien zum Beispiel Bimmelbahnfahrten bei Großveranstaltungen in der Lindenhalle zu Park-and-Ride-Parkplätzen und Senioren könnten in der Innenstadt bis vor die Geschäfte fahren. Und das sei alles keine Belastung für den Steuerzahler, da mit der Bahn ja Einnahmen erzielt würden. In Wernigerode, auf das sich die AfD bezieht, kostet eine Fahrt mit der Schlossbahn zum Schloss und zurück sechs Euro für Erwachsene.

Diese Ansichten konnten die Vertreter der anderen Fraktionen nicht teilen. „Eine Bimmelbahn ist so etwas von vorgestern“, begründete Ulrike Krause von den Grünen ihre persönliche Ablehnung des Vorhabens. Andre Owczarek (Linke) meinte: „Eine Bimmelbahn ist keine touristische Attraktion.“ Rudolf Ordon (FDP) meinte nur kurz und knapp: „Das ist nichts für Wolfenbüttel.“ Volker Müller (CDU) wies auf die hohen Anschaffungskosten von 510.000 Euro hin. Die Sehenswürdigkeiten in Wolfenbüttel könne man auch gut zu Fuß erreichen. Elke Wesche lehnte für die SPD das Vorhaben ebenfalls ab.

Die Abstimmung ergab dann bei einer Ja-Stimme nur Gegenstimmen. Die Ja-Stimme kam von Wolfrum, der zuvor noch gesagt hatte: „Wenn ich jünger wäre, würde ich selbst ein Unternehmen mit einer Bimmelbahn initiieren.“