Weddel. . Apothekerin Beate Kirk hat einst zum Contergan-Fall promoviert. Nun beschäftigt sie der mutmaßliche Arzneimittelskandal um das Hormonmittel.

Nina Hagen hat Beate Kirk auf das Thema Duogynon gebracht. Die Punksängerin engagiert sich seit Jahren für Contergan-Geschädigte – so wie die Weddeler Apothekerin – aber sie setzt sich eben auch für mutmaßlich von dem Arzneimittel Duogynon Geschädigte ein. „Darüber bin ich bei Facebook auf das Thema aufmerksam geworden und habe schnell festgestellt: Das ist ja Contergan 2“, sagt die 57-Jährige.

Duogynon ist ein Hormonpräparat, das Frauenärzte über viele Jahre bei ihren Patientinnen als hormonellen Schwangerschaftstest eingesetzt haben. Bis 1981, als das Mittel in Deutschland endgültig vom Markt genommen wurde, hatten es Millionen Frauen geschluckt (wie berichteten). Mit dem Namen Duogynon verbindet sich jedoch auch ein schwerwiegender Vorwurf: Das Medikament steht im Verdacht, Missbildungen an den Embryonen ausgelöst zu haben. Vollständig aufgeklärt ist der Vorwurf bis heute nicht. Die Zahl der mutmaßlichen Opfer wird auf die 1000 geschätzt.