Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel schafft kurzfristig bis zum Start des neuen Kindergartenjahres im August weitere Betreuungsplätze in Kindertagesstätten.

Obwohl die Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren in Wolfenbüttel leicht gesunken sind, so besteht laut Stadtrat Thorsten Drahn immer noch ein „sehr großer Bedarf an Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten“. 463 Jungen und Mädchen wurden von August 2016 bis Juli 2017 geboren. Vom 1. August 2017 bis 31. Juli 2018 sank die Geburtenrate auf 445 Kinder. Und für dieses Jahr geht die Stadtverwaltung laut Hochrechnung von 443 Kindern bis Ende Juli aus.

250 zusätzliche Plätze sollen laut Ratsbeschluss bis 2021 geschaffen werden, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Die Stadt setzt dabei auch auf die Unterstützung von Bund und Land. Wie hoch der Anteil der Stadt an den 400 Millionen Euro sein wird, die das Land vom Bund für die Qualitätsverbesserung in Kindertagesstätten in den nächsten Jahren erhalten wird, das werde frühestens nach den Sommerferien feststehen, berichtete Drahn dem Jugend- und Sozialausschuss.

Der Bedarf ist vor allem bei Krippen- und Kindergartenplätzen, und hier speziell durch die Gebührenfreiheit bei Ganztagsplätzen, vorhanden. Hortplätze würde es ausreichend geben, berichtete Andreas Binner, in der Stadt für die Kindertagesstätten zuständig. Es würde sogar einige freie Hortplätze geben. Binner schränkte jedoch ein: „Manchmal passt der freie Hortplatz nicht zu der Grundschule, die das Kind besucht.“

Die Mitglieder des Sozialausschusses wurden auch darüber unterrichtet, wann mit wie viel zusätzlichen Plätzen zu rechnen sei. Ziel der Stadt sei es, mit relativ wenig Mitteln möglichst viele zusätzliche Plätze zu schaffen, so Drahn.

Zum neuen Kindergartenjahr, das am 1. August beginnt, wird es in der Kindertagesstätte im Schulkomplex der Raabeschule 25 zusätzliche Plätze und in der Kita Varieta am Sonnenhang neun zusätzliche Plätze geben. Zunächst werden nur für ein Jahr in der Kita Geibelstraße acht zusätzliche Plätze durch die Aufstockung einer Gruppe zur Verfügung stehen. Und im Kindergarten Sankt Thomas werden durch den Umbau einer ehemaligen Wohnung bis zu 17 zusätzliche Betreuungsplätze bereitstehen.

Einige Monate nach Beginn des Kindergartenjahres soll die neue Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt „Okerknirpse“ ihren Betrieb aufnehmen. In dem Neubau, der in der Nähe des Lindener Kindergartens entsteht, sollen zum 1. Januar 2020 30 Krippen- und 25 Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Ebenfalls zum 1. Januar soll der Anbau an die Kindertagesstätte in Fümmelse fertig sein. Dort wird es 30 zusätzliche Krippenplätze geben.

Schließlich steht noch der Neubau der Kindertagesstätte am Södeweg auf der Agenda der Stadt. Bis zum 1. August 2021 sind dort 120 Betreuungsplätze vorgesehen. In der Verwaltung wird aber derzeit darüber beraten, ob die Einrichtung nicht gleich 160 Plätze umfassen soll, um auch den Bedarf an Betreuungsplätzen aus den großen Baugebieten zu decken. Neben den Baugebieten am Södeweg und Fallsteinweg sowie Ottmerstraße sind weitere Baugebiete in Fümmelse, Salzdahlum und an der Adersheimer Straße am Entstehen, listete die Verwaltung auf.