Wolfenbüttel. . Das Wolfenbütteler Bioinformatik-Unternehmen Genexplain beteiligt sich als einzige deutsche Firma an einem internationalen Forschungsprojekt.

Seit 30 Jahren füttert Professor Edgar Wingender und sein Team eine Gen-Datenbank – mit allem, was der wissenschaftliche Betrieb hergibt: Studien, Untersuchungen, Artikel in Fachmagazinen. Erst mit seiner Unternehmung Biobase und seit 2010 mit dem Bioinformatik-Unternehmen Genexplain, das er gemeinsam mit dem Wissenschaftler Alexander Kel am Exer in Wolfenbüttel führt.

Alles, was über die Abläufe in den menschlichen Zellen bekannt ist, wurde, bis jetzt vor allem manuell, in die Datenbank eingespeist. Nun soll künstliche Intelligenz helfen, die Datenbank weiter zu füllen. Entstanden ist ein riesiges Netzwerk aus circa einer halben Million Verbindungen zwischen Molekülen, Proteinen und Genen – zusammengefasst in einem Programm. Eine riesige Modell-Zelle also, die alle Eigenschaften von Körperzellen vereint. Diese seltene, weltweit gibt es nur eine weitere, Datenbank soll nun zur Waffe werden im Kampf gegen Parkinson. Als einzige deutsche Firma ist die Bioinformatik-Firma Genexplain Teil eines europaweiten Projekts, das sich mit der Entstehung von Parkinson auseinandersetzt. Insgesamt sind 14 Projektpartner aus 9 Ländern an dem über drei Jahre laufenden „PD-MitoQUANT“-Projekt beteiligt, das von Irland aus koordiniert wird. Aus Deutschland ist zudem eine Forschungseinrichtung beteiligt. „Am Ende des Projekts sollen die Erkenntnisse dabei helfen, innovative Medikamente zu entwickeln“, erklärt Wingender.