Wolfenbüttel. . Joachim Ringelnatz (1883 bis 1934), bürgerlich Hans Bötticher, ist wohl eine der tragischsten Gestalten der deutschen Literaturgeschichte.

Nicht wegen seines kurzen Lebens. Nicht wegen seiner Krankheiten und materiellen Bedrückungen. Wegen der Missverständnisse beim Publikum. Sie verdunkeln heute noch den Nachruhm des Dichters.

Achim Amme, Ringelnatz-Preisträger, und Ulrich Kodjo Wendt, Komponist von Filmmusik, gestalteten bei Bücher Behr ein Ringelnatz-Programm. Titel „Echt verboten“. Ringelnatz ist ein Dichter, den wenige lesen und noch weniger verstehen. Amme liest das Gedicht „Im Park“. Eine reizende Genreszene. Waldesnacht. Ein Reh. Ein romantisches Erschauern des Spaziergängers. „Ein Stips – und da war es aus Gips“. Genarrt war er, der Mensch mit seinen süßlichen Vorstellungen von der Natur. Von Ringelnatz entlarvt mit wenigen Zeilen.