Wolfenbüttel. Mit den Spenden unserer Leser konnte die „Selbsthilfegruppe nach Krebserkrankungen“ ohne Sorgen verreisen und mit der Jugend ins Gespräch kommen.

Reden hilft ungemein – und dabei geht es nicht immer um die Krankheit Krebs. Die Wolfenbütteler „Selbsthilfegruppe nach Krebserkrankungen“ trifft sich regelmäßig. Um junge Menschen für Selbsthilfegruppen und für empfindliche Themen zu gewinnen, hat sich die Gruppe und der Paritätische Wohlfahrtsverband Wolfenbüttel etwas ausgedacht.

„Durch die eingenommen Spenden im vergangenen Jahr im Rahmen der Aktion „Goldenes Herz“ konnten wir Ausflüge unternehmen, ohne viel übers Geld nachzudenken. Das tat Körper und Geist einfach gut. Jetzt wollen wir mit jungen Betroffene, Angehörige oder Interessierte in den Austausch kommen“, sagt Werner Dietrich von der Selbsthilfegruppe. Um die jungen Menschen in Selbsthilfegruppen zu bekommen, dafür hat Projektstudent Moritz Freytag ein Konzept herausgearbeitet. Der Student der Ostfalia möchte von der klassischen Idee einer Selbsthilfegruppe abweichen und ein interaktives Programm gestalten. „Redesalat – so nennt sich die interaktive Gruppe, die mit verschiedenen Aktionen ins Gespräch kommen möchte. Diese Kochgruppe bereitet zusammen die verschiedensten Mahlzeiten zu und kommt so ins Reden“, sagt Freytag. Nach Ansicht des Wohlfahrtsverbandes sei es schwierig, dass sich junge Erwachsene in einen Stuhlkreis setzen und über die Probleme zu reden. Das Koch-Format soll diese Hemmschwelle überwinden und dann einmal im Monat, beispielsweise unter dem Motto „Kochen statt Zocken“, stattfinden. Der Paritätische Wohlfahrtsverband ist bei den Kochgruppen auch mit dabei. „Natürlich sind wir vor Ort und machen mit. Wenn jemand also gerne über seine Probleme reden möchte, stehen wir zur Verfügung“, sagt Christine Freywald, Kontaktstellenleiterin des Wohlfahrtsverbandes. Für die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe nach Krebserkrankung ist das Reden goldwert. „Wir gehen offen damit um. Es tut gut jemanden zu haben, der weiß, was man selbst durchgemacht hat. Das Verständnis für den Gegenüber ist sofort vorhanden“, sagt Marion Hannig von der Selbsthilfegruppe.