Wolfenbüttel. Geschlechtergerechte Formulierungen führen zu Diskussionen im Wolfenbütteler Rathaus. Die FDP will sie aus Verwaltungsvorlagen verbannen.

Als Ratsherr Rudolf Ordon die Ratsvorlage 226 las, ärgerte er sich mächtig. Dabei stieß ihm weniger das Thema sauer auf - es ging um eine Konzeption für Kunstwerke und Denkmale im öffentlichen Raum - als vielmehr eine Formulierung auf der zweiten Textseite. „Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung“ steht dort. Derartige geschlechtergerechte Formulierungen soll die Stadt nicht verwenden, findet FDP-Mitglied Ordon. Im Namen seiner Fraktion stellte er einen entsprechenden Antrag. Die geschlechter- oder gendergerechten Texte widersprechen den Regeln und Normen der deutschen Sprache und sind nicht für alle Bürger verständlich, heißt es darin.

Stadtverwaltungen müssten sich an die grammatischen Reglen halten, argumentiert Ordon. Ihm gehe es dabei in erster Linie darum, die mit so genannten Gender-Sternchen versehenen Konstruktionen zu vermeiden. Streng genommen seien Formulierungen wie „Bürgerinnen und Bürger“ zwar auch nicht nötig, aber sie seien üblich geworden. Das Sternchen jedoch sei unsinnig.