Wolfenbüttel. Menschen machen Geschichte. Manchmal auch Geschichten. Immer aber sind Menschen Kinder ihrer Zeit. Und sie haben etwas zu erzählen.

Wie Eckhard Schimpf, der letzte lebende Enkel des Jägermeister-Gründers Wilhelm Mast. Paul-Josef Raue, ehemaliger Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, hat sich Schimpf zum ersten Gesprächspartner eines neuen Gesprächsformats im gut besuchten Lessing Theater ausgesucht, des Wolfenbütteler Dialogs.

Eine glückliche Wahl. Schimpf, Jahrgang 1938, ist Journalist, Kolumnist, Buchautor, Autorennfahrer und -tester und Zeitzeuge. Und sprudelt über von Fakten, Zahlen, Anekdoten. Eine anspruchsvolle Aufgabe für Raue, das Gespräch zu lenken. „Ich habe wohl einen Großvater, dessen Lebenszeit am weitesten zurückreicht“, sagt Schimpf. Und meint den Gründer der Dynastie Wilhelm Mast, geboren 1846. Aus Wieda im Harz stammen die Masts. Der kleine Eckhard hat immer genau hingehört, wenn seine elf Onkel und Tanten von früher erzählten. Und so wie er früher, staunt auch sein Publikum. Mit der Postkutsche fuhr sein Opa über unbefestigte Straßen und nach langer Bahnfahrt in die Residenz nach Braunschweig. Die Haupteinfallstraßen waren mit Stadttoren abgeriegelt.