Wolfenbüttel. . Knapp 60 Prozent der rund 10 000 Autos, die im vergangenen Jahr an der Tüv-Station Wolfenbüttel gecheckt wurden, waren ohne Mängel.

Bei 17,4 Prozent der Fahrzeuge fanden die Sachverständigen nur geringe Mängel, so dass 74,8 Prozent sofort eine Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit bekamen, heißt es in der Pressemitteilung der Tüv-Station in Halchter.

Allerdings seien auch bei gut einem Viertel aller Fahrzeuge erhebliche Mängel festgestellt. Sie mussten umgehend repariert werden, bevor die Plakette vergeben werden konnte. Als völlig verkehrsunsicher wurden fünf Autos eingestuft. Die fünfte Mängelkategorie „gefährliche Mängel“, die im Mai 2018 neu eingeführt wurde, habe noch keine statistische Relevanz. Ein „gefährlicher Mangel“ sei dabei ein erheblicher Mangel, der eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung darstelle oder die Umwelt erheblich beeinträchtige: zum Beispiel, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind.

Der durchschnittliche PKW, der in Halchter geprüft wurde, war 10 Jahre alt und hatte mehr als 109.000 Kilometer auf dem Tacho, heißt es weiter. Im fünften Jahr hintereinander sei die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln rückläufig. Andreas Grocholewski, Leiter der Tüv-Station: „Die Hersteller bauen sichere Autos und legen Wert auf die Langzeitqualität. Zudem verstärken die Autohäuser und Werkstätten ihre Anstrengungen in Sachen Qualitätssteigerung. Die Autofahrer wiederum kümmern sich in Zeiten guter Wirtschaftslage mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge und nehmen fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahr.“

Stiefmütterlich behandelt werde allerdings oft die Beleuchtungsanlage. Das spiegele sich in der Verteilung der Mängelgruppen wider: Hier liege Licht/Elektrik in der Statistik weit vorne. Allerdings sei die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich gesunken. Daran hätten auch die Hersteller mit der Entwicklung zuverlässiger und langlebiger Technik sicher ihren Anteil.

Insgesamt ergebe sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen Licht, Elektrik, Umweltbelastung, Achsen/Räder/Reifen und Bremsen. Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin seien, desto höher sei die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekämen: Bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) im Alter von drei Jahren finden sich demnach bei 5,8 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren seien es schon 10,5 Prozent und so gehe es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 29,4 Prozent zur Reparatur in die Werkstatt müssten.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen sei, liege bei den Dreijährigen bei knapp 50 000 Kilometern und bei den Elfjährigen bei rund 138.000 Kilometern. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändere sich die Farbe der fälligen Plaketten von Grün auf Orange.