Wolfenbüttel. Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, setzt bei Besuchen von Schülern auf Projekte und Seminare, statt auf Führungen.

Besuche von Gedenkstätten an die Zeit der Nationalsozialisten sollten für Schüler zur Pflicht werden – meint die Baden-Württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Im Frühjahr soll darüber entschieden werden, ob Ausflüge dieser Art künftig fest zum Schulalltag gehören. In Niedersachsen und Bremen hält man davon indes wenig. Hier setzt man weiterhin auf Freiwilligkeit.

Martina Staats, Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel findet beide Ansätze gut – im Grunde sei es aber auch egal, ob Besuche für Schülergruppen freiwillig oder verpflichtend seien. „Wenn man ehrlich ist, entscheiden noch immer die Lehrer ob und wohin ein Ausflug gemacht wird“, so Staats. Viel wichtiger sei es deshalb, das Interesse der Jugendlichen zu wecken und sie überhaupt erst dazu zu bringen, sich intensiv und aktiv mit dem Thema NS-Zeit auseinanderzusetzen. „Wenn es eine Verpflichtung gäbe und die Schüler trotzdem freiwillig kämen, sich begeistern und lernen wollen, wäre das natürlich umso besser“, sagt Staats.