Wolfenbüttel. Einzelhandelssonderstandorte wie Schweigerstraße oder Am Rehmanger machen der Innenstadt als Einzelhandelsstandort Konkurrenz.

Neben der Innenstadt gibt es in Wolfenbüttel mehrere Zentren für den Einzelhandel, deren Entwicklung seit der letzten Erhebung im Jahr 2008 ganz unterschiedlich gelaufen ist. Das ist dem überarbeiteten Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Wolfenbüttel zu entnehmen, das dem Bauausschuss bereits vorgestellt wurde und in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit und dem Handel von der Stadt ausführlich präsentiert wird.

Wichtig ist für die Stadtentwicklung ist, so der Gutachter vom Dortmunder Büro Stadt und Handel, dass neben dem Handel in der Innenstadt, der vorrangig der Versorgung der Käufer mit Gegenständen des mittel- und langfristigen Bedarfs (etwa Kleidung, Schuhe oder Telefone) dient, es in der Stadt Nahversorgungsbereiche gibt, die vorrangig der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, sprich alltäglicher oder kurzfristiger Bedarf, dienen.

Der Standortbereich Juliusmarkt dient heutzutage kaum noch der Nahversorgung.
Der Standortbereich Juliusmarkt dient heutzutage kaum noch der Nahversorgung. © Karl-Ernst Hueske

Diese Nahversorgungsgebiete sind über die Stadt verteilt. Die bedeutendsten sind als ergänzende Sonderstandorte am Stadtrand zu finden: Am Rehmanger, Schweigerstraße, Am Wasserwerk. Sie sollten eigentlich hauptsächlich der Nahversorgung dienen, haben sich im Laufe der Jahre aber durch Neuansiedlungen so entwickelt, dass sie teilweise auch Konkurrenz zum Handel in der Innenstadt darstellen. Der Nahversorgungsanteil beträgt dort gerade einmal noch 33 Prozent. Zusätzliche Ansiedlungen, die eine Konkurrenz zur Innenstadt darstellen würden, sind damit dort nicht wünschenswert, wenn man der Innenstadt nicht schaden möchte, so der Gutachter im Bauausschuss.

Daneben gibt es noch Stadtteil- und Nahversorgungszentren in der Stadt, in denen in den vergangenen Jahren die meiste Entwicklung stattgefunden hat. So empfiehlt der Gutachter der Stadt, die Stadtteilzentren Neuer Weg und Auguststädter Markt zu Nahversorgungszentren abzustufen, da dort hauptsächlich nur noch Lebensmittel zu bekommen sind, aber kaum noch Gegenstände des mittel- und langfristigen Bedarfs. Das bisherige Nahversorgungszentrum Juliusmarkt empfiehlt der Gutachter sogar ganz zu streichen, da dort nur noch „ganz rudimentär nahversorgungsrelevanter Einzelhandel“ und kaum eine Entwicklungsperspektive vorhanden sei. Als neue Nahversorgungszentren auszuweisen empfiehlt der Gutachter dagegen den Standortbereich Lindener Straße sowie Danziger Straße. Und er spricht sich für die Ausweisung weiterer Nahversorgungsstandorte am Grünen Platz, an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße und an der Neindorfer Straße aus, weil dort der größte Bedarf vorhanden sei. Damit spricht sich das Gutachterbüro auch für die beabsichtigte Ansiedlung des vergrößerten Aldi-Marktes von Linden an der Neindorfer Straße aus.

Außerdem empfiehlt er noch zwei perspektivische Nahversorgungstandorte: in Fümmelse und im Kalten Tal/Anton-Ulrich-Straße.