Wolfenbüttel. Mehr als 200 Besucher kamen zum Afrika-Fest in die Kuba-Halle. Bei Musik, Leckereien und Gesprächen kamen sich die Kulturen näher.

Was bei privaten Einladungen ein Alptraum ist, war hier der Knüller: Viel mehr waren gekommen, als erwartet. Und das war wunderbar. Afrikanische Mitbürger hatten zu einem Fest in die Kuba-Halle geladen, und mehr als 200 Personen, darunter viele junge, waren zur Stelle. Nach Verbindendem brauchten die privaten Organisatoren nicht lange zu suchen. Wie in Afrika gilt auch in Europa und in Wolfenbüttel erst recht: Musik und Kulinarisches sind die halbe Miete. Beatrix Kolb, Geschäftsführerin des Forum-Kultur, freut sich über den Publikumserfolg: „Alles ist selbst organisiert. Konzept und Programm. Gebrutzelt wurde zu Hause. Die Stände mit Informationen zu Land und Leuten sind eigene kreative Ideen. Vor allem aber ist es Abdel Gami Ali Adam aus dem Sudan zu verdanken, dass die Wolfenbütteler und ihre afrikanischen Mitbürger und Gäste an diesem Abend eng zusammenrückten. Von Berührungsängsten keine Spur. Afrika und Wolfenbüttel: Luftlinie zwischen 3 000 und 13 000 Kilometer entfernt. Am Stand mit exotischen Backwaren und fruchtigen Köstlichkeiten schrumpft diese Distanz auf wenige Zentimeter.

Was schafft Nähe? Die gleichen Erfahrungen, wenn auch aus anderer Perspektive. Abena Keim aus Ghana in attraktiver schwarz-gelber Heimatkleidung, obschon lange in Deutschland, erzählt von ihren Begegnungen mit deutschen Kuriositäten. Was früher seltsam war, ist heute selbstverständlich. Zum Beispiel Spätzle-Gerichte. Sie hält eine entsprechende Metallpresse hoch. Alles lacht. Ebenso, wie über ihre Erfahrungen mit Dirndl und Lederhose. Auch für die Wolfenbütteler ist das Exotisches aus dem Süden. Heute ist Abena Fachkraft für Gesundheit und Palliativbegleitung.