Wolfenbüttel. Radiologisch unbedenkliches Salzwasserdarf in das stillgelegte Bergwerk Bergmannssegen-Hugo/Friedrichshall bei Sehnde und Lehrte geleitet werden.

Radiologisch unbedenkliches Salzwasser, das täglich in das instabile Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel einsickert, darf grundsätzlich in das stillgelegte Bergwerk Bergmannssegen-Hugo/Friedrichshall bei Sehnde und Lehrte geleitet werden. Dies gelte aber nur für den Fall, dass die aktuelle Entsorgungsvariante über einen Abnehmer der chemischen Industrie nicht zur Verfügung stehe, teilte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Donnerstag mit. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen (LBEG) habe gleichlautende Anträge der BGE und des Bergwerksbetreibers K+S AG gebilligt.

In der Schachtanlage Asse II werden täglich rund 12,5 Kubikmeter salzhaltiges Zutrittswasser aufgefangen. Davon rund 11,5 Kubikmeter an der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene. Der Ursprung des Wassers ist unbekannt. Nur dieses Wasser wird nach einem entsprechenden Freigabeverfahren abgegeben und entsorgt. Das Wasser komme nicht in Kontakt mit den Atommüll-Fässern, sagte eine BGE-Sprecherin.

Voraussetzung für die Einleitung der Salzlösung in das Bergwerk Bergmannssegen-Hugo/Friedrichshall ist, dass die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für Tritium von 100 Becquerel pro Liter eingehalten werden. Für Cäsium 137 beantragte BGE selbst einen niedrigen Wert von zehn Becquerel pro Liter.

In dem maroden Atommülllager Asse II liegen in 13 Kammern rund 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Zwei Kammern liegen im mittleren Teil und zehn in der Südflanke des Bergwerks in einer Tiefe von 725 bis 750 Metern unter der Erde. Eine Kammer mit mittelradioaktiven Abfällen liegt in einem anderen Teil des Werkes in einer Tiefe von 511 Metern. dpa