Wolfenbüttel. Wolfenbüttel will fahrradfreundliche Kommune werden und die entsprechende Zertifizierung dafür erlangen.

Dafür war in Stadt und Landkreis eine Jury unterwegs, um einzelne Kriterien abzuarbeiten und zu bewerten – natürlich per Rad.

Zunächst fuhren elf Jury-Teilnehmer durch die Stadt, bevor es wenige Tage später durch den Landkreis ging, teilt die Verwaltung mit. Ergebnis: „Stadt und Landkreis haben eine Chance auf eine Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune“, heißt es in der Pressemitteilung.

Bei dem Zertifizierungsverfahren würden verschiedene Aspekte des Radverkehrs betrachtet: konzeptionelle Ansätze, finanzielle und personelle Ausstattung, das Fahrradklima, die Infrastruktur, die Verkehrssicherheitsarbeit sowie der Berufsradverkehr und der Fahrradtourismus. Zertifiziert würden Kommunen, die in allen Aspekten Pluspunkte vorweisen könnten. Zur Jury gehörten Landtagsabgeordnete aller Fraktionen, Vertreter verschiedener Ministerien und Behörden, kommunaler Spitzenverbände, der Landesverkehrswacht, der Tourismus-Marketing Niedersachsen, dem ADFC und der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen/Bremen.

Die Stadt Wolfenbüttel habe den Anfang gemacht. Zu einem der drei Hauptziele des Radverkehrskonzeptes der Stadt von 2014 gehöre eben auch die Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune. So sei Ende Januar der 43-seitige Antrag zur Zertifizierung beim Niedersächsischen Ministerium für Verkehr eingereicht worden. Gestartet sei die Jury am Bahnhof. Dort sei es unter anderem auch um die Abstellanlagen gegangen. Anschließend habe die Jury selbst in einer etwa acht Kilometer umfassenden Radtour getestet, wie das Radfahren in Wolfenbüttel funktioniert.

Die Landkreisverwaltung, ADFC, Verkehrswacht, Landvolk und die Regionalagentur Merkwatt hätten sich für die Aufnahme des Landkreises ins Auswahlverfahren eingesetzt. Hier habe die Erkundungstour durch den Kreis geführt. „Die Zertifizierung wäre für uns ein großer Gewinn. Mobilität ist ein Schlüsselthema im ländlichen Raum. Der Radverkehr, insbesondere in Kombination mit dem ÖPNV, ist dabei besonders wichtig“, wird Landrätin Christiana Steinbrügge zitiert. 2016 und 2017 hätten sich zehn Kommunen für die Auszeichnung beworben, sieben hätten die hohen Anforderungen erfüllt. Ob nun auch Wolfenbüttel dabei ist, soll sich Ende August herausstellen.