Wolfenbüttel. Die WM ist für Deutschland gelaufen. In Wolfenbüttel ist Baustellen-Gucken angesagt. Im Krambuden gibt es in diesen Tagen viele Logenplätze.

Wer am Samstagvormittag durch den Großen Zimmerhof in Richtung Krambuden schlenderte, dem fielen sicher zahlreiche Passanten auf, die am Bauzaun standen, um sich das Spektakel Großbaustelle anzuschauen. Manche fotografierten, mache drehten mit ihren Handys kleine Videos. Und dann im Krambuden: Baustellen-Gucker auf besten Logenplätzen.

Bei sonnigem Wetter schmeckten die Getränke und Speisen in den Cafés und Restaurants umso besser. Die Stimmung im Großen Zimmerhof und vor allem im Krambuden war bei den Gastronomen wie bei den Gästen richtig ausgelassen.

Und während die großen Baumaschinen ratterten und knatterten, räumten die Mitarbeiter des neuen Tafelladens und des Rot-Kreuz-Shops seelenruhig ihr Geschäft ein. Denn: Am Montag wird es eröffnet. Der Shop heißt jetzt „Von Hand zu Hand, gebraucht und gut“. Dahinter befindet sich der Tafel-Laden und davor der nagelneue Rot-Kreuz-Infopoint. Die offizielle Eröffnungsfeier findet – wegen der Baustelle vis à vis – erst am 11. August statt. Juliane Liersch, stellvertretende Vorsitzende des Präsidiums des Kreisverbands Wolfenbüttel des Deutschen Roten Kreuzes, freut sich drauf. Sie ist zugleich die ehrenamtliche Leiterin des neuen Geschäfts.

Der Krambuden selbst ist seit seiner Sanierung zu einem echten Hingucker in Wolfenbüttel geworden. Dazu trägt aber nicht nur das Wasserspiel bei, das auf Kinder eine ganz besondere Anziehungskraft zu haben scheint, sondern auch die Tatsache, dass sich hier Geschäft an Geschäft, Café an Café, Restaurant an Restaurant reihen. „Die Stimmung ist super sagt Sigrid Pochert von der Wolfenbütteler Tortenkultur. Darek Murawski vom City Brunch ist zufrieden.

In den beiden Bäckereien gehen die Kunden ein und aus. Bei „Theo“ ist es proppenvoll.

„Gutes Essen macht glücklich! Rein in die gute Stube“ hat Nourdin Tires auf eine Tafel geschrieben. „Wegen des Staubes müssen wir viel putzen. Macht aber nichts. Hauptsache, die Baustelle kommt gut voran“, sagt er und lacht. An einem der Stehtische steht Barbara Hohl: „Mir schmeckt mein fruchtiger Sommerwein“, sagt sie und prostet mir zu.

Seit März geöffnet ist das Restaurant „Le Bosphore“: „Für mich ist die Baustelle nicht so schlimm. Der Staub pfeift an uns vorbei“, sagt Restaurantchef Suer Tekin und lacht. Schon ist er wieder unterwegs, um seinen Gästen Essen zu servieren.

Ulrike Hausen und ihre Schwester Christine Juranek schlendern vorbei an Apotheke, Frisör und Optiker. „Man könnte hier auch einen Park machen. Der Blick zum Schloss ist doch traumhaft“, sagt Ulrike Hausen über die Baustelle.

„Die Stimmung ist heute perfekt!“, ruft Vedat Kinaci von Café und Bar Lavi. „Die Bilder hier an der Wand hat meine Frau Gamze übrigens selbst gemalt.“

Und dann gibt es im Krambuden noch eine Pizzeria, asiatische Spezialitäten, einen Hörgeräteladen, einen Telefonladen, Kosmetik, ein Reisebüro, ein Tabakgeschäft, ein Hosengeschäft, eine Reinigung – und: die Wolfenbütteler Zeitung.