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IT-Sicherheitslücken gefährden Stromversorgung

ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" am Mittwoch, 8. Februar 2023, 21:45 Uhr, Das Erste / Moderation Alev Seker (SWR)

"Plusminus" entdeckt gefährliche Sicherheitslücken bei Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt bei den Bankkund:innen nicht an und eine neue EU-Verordnung gefährdet den Medizintechnik-Standort Deutschland. Das sind die Themen des ARD-Wirtschaftsmagazins "Plusminus" am Mittwoch, 8. Februar 2023, 21:45 Uhr im Ersten. Online in der ARD Mediathek, auf Youtube und bei Plusminus.

Gefährliche Sicherheitslücken -Anlagen für erneuerbare Energien angreifbar

Seit langem warnen Sicherheitsbehörden, dass Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen vor Hackerangriffen besser geschützt werden müssen. Denn mit zunehmender Bedeutung erneuerbarer Energie könnten Cyberangriffe gravierende Konsequenzen für die Stromversorgung haben. Doch noch immer weisen viele Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen massive IT-Sicherheitslücken auf. Recherchen von "Plusminus" zeigen, wie einfach man sich Zugang zu den Steuerungssystemen der Anlagen verschaffen kann. Teilweise sind die Zugangsdaten öffentlich einsehbar. Es wäre sogar möglich, die Steuerung der Anlagen zu übernehmen und sie abzuschalten.

Zinswende - Bankkund:innen profitieren bislang kaum

Nach Jahren sehr lockerer Geldpolitik hat die EZB die Zinswende vollzogen. Vergangenen Donnerstag hat sie zum fünften Mal in Folge die wichtigsten Zinssätze angehoben. Doch bei den Sparer:innen kommt davon kaum etwas an. Eine exklusiv für "Plusminus" erstellte Auswertung des Finanzportals Biallo zeigt, dass viele Sparkassen immer noch null Prozent auf Tagesgeldkonten zahlen. Die Überziehungszinsen sind dagegen massiv gestiegen, liegen bei manchen Instituten bei mehr als 20 Prozent. Die Verbraucher:innen zahlen jetzt den Preis für die langjährige Niedrigzinspolitik der EZB. Die habe viel zu lange gezögert, die Zinsen anzuheben, kritisiert der Wirtschaftswissenschaftler Professor Gunther Schnabl von der Universität Leipzig. Auch deshalb sei die Inflationsrate im Euro-Raum so hoch. Nun sei die EZB gezwungen, zu handeln. Und das könnte auch für die EZB kritisch werden.

EU-Verordnung gefährdet Medizintechnik-Standort Deutschland

Seit Mai 2021 ist die neue europäische Medizinprodukteverordnung in Kraft mit dem Ziel durch einheitliche Zulassungsregeln Medizinprodukte für Patient:innen sicherer zu machen. Die Hersteller müssen nun für ihre Artikel aufwändig Daten erheben, auch für die, die schon jahrzehntelang im Einsatz sind, klinische Studien veranlassen. Besonders für Nischenware lohnt sich das kaum. Inzwischen sind bereits zahlreiche Medizinprodukte vom Markt verschwunden, beispielsweise. spezielle Prothesen, individuelle Stents, aber auch OP-Geräte. Schon lange schlagen die Hersteller Alarm, dass die Vorgaben der EU wie gefordert bis 2024 kaum zu schaffen seien. Nun plant die EU, die Zulassungsfristen zu verlängern. Doch das werde am eigentlichen Problem kaum etwas ändern. Viele Hersteller wollen wegen des hohen Zertifizierungsaufwands ihre Produkte künftig lieber in den USA zulassen - eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Patientenversorgung.

Zitate frei mit Nennung der Quelle "Plusminus".

ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus"

Die SWR-Sendung aus der ARD-Reihe "Plusminus" wird am 8. Februar 2023, 21:45 Uhr, im Ersten ausgestrahlt und ist danach ein Jahr lang in der ARD Mediathek (https://www.ardmediathek.de/ard/), auf Youtube (https://www.youtube.com) und bei Plusminus (https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/index.html) zu sehen.

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Informationen, kostenfreies Bildmaterial und weiterführende Links unter http://swr.li/plusminus-sicherheitsluecken.

Kontakt Redaktion "Plusminus": 0711 929 11359, plusminus@SWR.de

Pressekontakt: Katja Matschinski, 0711 929 11063, katja.matschinski@SWR.de

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