Bonn/Berlin (ots) - Zum Jahrestag der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am 15. August 2022 erklärt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe:

"Die humanitäre Lage in Afghanistan hat sich seit der Machtübernahme der Taliban extrem verschlechtert und täglich nehmen Hunger und Armut zu. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, rund 23 Millionen Menschen, können sich nicht mehr allein ernähren und 9 Millionen erleben akuten Hunger. Insbesondere die Kinder leiden: Nach Schätzungen der UN werden mehr als 50% von ihnen unter 5 Jahren bis zum Ende des Jahres unterernährt sein. Diese Zahlen haben sich seit der Machtübernahme um bis zu 30% erhöht.

Niemals zuvor in den letzten Jahrzehnten haben so viele Afghanen und Afghaninnen gehungert. Auch das Bildungs- und Gesundheitssystem ist aufgrund von fehlendem Personal und Medikamenten zusammengebrochen. Die Landwirtschaft hat durch die Zerstörung von Infrastruktur in Folge des Krieges sowie durch starke Dürren seit 2021 stark gelitten und die Prognosen für die kommende Weizenernte sehen eine Reduzierung von 50-60%. Die umfangreichen wirtschaftlichen Sanktionen haben dazu geführt, dass Afghanistan vollkommen abhängig von internationaler Hilfe ist.

Die Welthungerhilfe hat seit 1980 ununterbrochen im Land Hilfe geleistet. Allein in diesem Jahr wurden bisher Nothilfemaßnahmen in Höhe von rund 12 Millionen Euro durchgeführt. Dazu gehören die Verteilung von Nahrungsmittel, Bargeld und Hygienepakete an bedürftige Familien und ein besonderes Augenmerk wurde auf die Unterstützung von Frauen gelegt. Die Flucht von gut ausgebildeten Afghanen und Afghaninnen hat dazu geführt, dass wir mehr als 90% unseres Personals neu eingestellt haben, darunter auch weiterhin qualifizierte weibliche Mitarbeiterinnen."

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Die Welthungerhilfe wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Sie ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 10.895 Auslandsprojekte in rund 70 Ländern mit 4,46 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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