Braunschweig. Geld anzulegen und für das Alter vorzusorgen, ist auch ein Thema für Bürgergeldbezieher und Geringverdiener. Vor allem, wenn Zinsen steigen.

Selbst wer wenig Geld verdient, aufstocken muss oder von Bürgergeld lebt, kann etwas für die eigene Altersvorsorge tun. „Dabei geht es monatlich um sehr kleine Beträge, die angespart werden können. Es bietet sich ein Geldmarktfonds an oder ein Festgeld. Auf jeden Fall eine Anlageform, bei der man schnell an das Geld herankommt“, sagt Frank Geilfuß, Kapitalmarktexperte bei der Privatbank M. M. Warburg & CO in Hamburg, die bis vor kurzem auch mit dem früheren Bankhaus Löbbecke eine Niederlassung in Braunschweig führte. Wer monatlich 25 Euro erübrigen könne, habe auch die Möglichkeit, sie mit einem Wertpapiersparplan anzulegen. „Je früher man damit anfängt, desto besser. Über den Zinseszins kann so schon einiges zusammen kommen“, sagt Geilfuß.

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Geldanlage: Für Bürgergeldempfänger gilt ein Schonvermögen

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen weist darauf hin, dass Bürgergeld-Empfänger ein sogenanntes Schonvermögen besitzen dürfen. Für jede Person im Haushalt beziehungsweise der Bedarfsgemeinschaft gelte ein Freibetrag in Höhe von 15.000 Euro. Im ersten Jahr des Bürgergeld-Bezugs darf die betreffende Person sogar 40.000 Vermögen besitzen, jede weitere Person in der Bedarfsgemeinschaft 15.000 Euro.

Riester-Produkte sind nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen „oft zu teuer und wenig rentabel“. Am ehesten würde sie sich wegen der hohen staatlichen Zulagen aber tatsächlich für Geringverdiener und Familien mit vielen Kindern lohnen.
Riester-Produkte sind nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen „oft zu teuer und wenig rentabel“. Am ehesten würde sie sich wegen der hohen staatlichen Zulagen aber tatsächlich für Geringverdiener und Familien mit vielen Kindern lohnen. © dpa | Jens Büttner

Geldanlage: Riester-Rente lohnt sich laut Verbraucherzentrale am ehesten für Geringverdiener

Für Geringverdiener, Bürgergeld-Empfänger oder Familien oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern, kann sich als Geldanlage außerdem eine Riester-Rente lohnen. Denn hier kommen pro Kind staatliche Zulagen hinzu. Die Verbraucherzentrale steht der Riester-Förderung „insbesondere der praktischen Umsetzung durch kommerzielle Anbieter, kritisch gegenüber“, sagt Verbraucherschützer Philipp Rehberg.

„Die Produkte sind oft zu teuer und wenig rentabel, die Rentenfaktoren sind zu niedrig. Dies gilt auch und insbesondere für ,Riester-Renten‘“, erklärt er weiter. Rehberg sagt auch: „Aber tatsächlich lohnen sich Riester-Produkte wegen der hohen Förderung im Verhältnis zum erforderlichen Eigenbeitrag noch am ehesten für Geringverdiener und Familien mit mehreren Kindern.“