Braunschweig. Die Mitarbeiter des Braunschweiger Hofbrauhauses sind am Mittwoch zu einem 24-Stunden-Streik aufgerufen. Was die Gewerkschaft fordert.

24-Stunden-Streik im Hofbrauhaus Wolters am morgigen Mittwoch! Los geht es um 6 Uhr. Hintergrund: Am Freitag, 25. August, findet die dritte Verhandlung über einen neuen Entgelttarifvertrag für etwa 350 Beschäftigte in den niedersächsischen Brauereien statt. Betroffene Brauereien sind neben den Braunschweigern auch die Privatbrauerei Wittingen GmbH und die Einbecker Brauhaus AG. Die Gewerkschaft NGG fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter für zwölf Monate um 385 Euro, wirksam ab Juni 2023. Die ersten beiden Verhandlungen im Juni und Juli endeten ergebnislos, so eine Mitteilung der Gewerkschaft NGG.

Die Arbeitgeber boten zuletzt nur eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro für 2023 und 140 Euro für 2024 an. Das Brauwesen sei schon immer ein Saisongeschäft und seit Jahren ein hart umkämpfter Markt. Auch die Rahmenbedingungen wie Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten seien gerade für mittelständische Brauereien weiterhin schwierig kalkulierbar, die Kosten würden die Unternehmen weiterhin belasten, so die NGG.

NGG-Geschäftsführerin: Beschäftigte sind einzig verlässliche Planungsgröße

„Den harten Wettbewerb erfolgreich zu meistern, obliegt dem Geschick des Managements. Die Beschäftigten sind dabei die einzig verlässliche Planungsgröße, die sie haben. Das sollten die Arbeitgeber besser wertschätzen und honorieren. Tritt man ihnen ans Schienbein, werden Vertrauen, Motivation und Ehrgeiz der Menschen verspielt. Die Beschäftigten fordern eine Lohnerhöhung, die die gestiegenen Preise abfedert, das ist nicht zu viel verlangt und eine Frage der Wertschätzung“, wird Katja Derer, Geschäftsführerin der NGG Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz und zuständig für die drei Brauereien in der Region, in der Mitteilung zitiert.

Die Tarifabschlüsse in anderen Tarifgebieten des Brauwesens in Deutschland für 2023 liegen zwischen zumeist 180 Euro bis jüngst 240 Euro für die Brauereien in der Pfalz. Die drei Brauereien im Tarifgebiet werden daher vor der nächsten Tarifverhandlung am Freitag bestreikt, um die Arbeitgeberseite zu einem angemessenen Angebot zu bewegen. Das Einbecker Brauhaus führt die Streikwelle ab dem heutigen Dienstag mit einem 24-stündigen Stillstand an. Die Beteiligung sei erfahrungsgemäß sehr hoch.