Berlin. Die oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop warnt vor Haustürgeschäften. Diese stiegen zuletzt stark an. Ihr Tipp sich zu schützen.

Deutschlands oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop warnt vor Verträgen, die an der Haustüre abgeschlossen werden. "Wir sehen derzeit bei den Beschwerdezahlen in den Verbraucherzentralen, dass im ersten Halbjahr die Beschwerden wegen Ärger mit Haustürgeschäften um 15 Prozent gestiegen sind, insbesondere im Bereich Festnetz, Telefonie und Internet", sagte die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes im Gespräch mit dieser Redaktion. Das lege nahe, dass vor allem das Thema Glasfaserausbau diese sogenannten Haustürverträge verursache.

Verbraucherschützerin mit klarer Forderung: "Wir brauchen gesetzliche Änderungen"

"Wir brauchen hier gesetzliche Änderungen! Das hatte die Koalition eigentlich auch vor – zumindest, wenn man den Koalitionsvertrag schaut", sagte Pop in Richtung des von Marco Buschmann (FDP) geführten Justizministeriums. "Aus unserer Sicht muss man vor allem folgende Dinge tun: Die Widerrufsfrist, die derzeit 14 Tage beträgt, muss auf 30 Tage angehoben werden. Und es sollte auch eine grundsätzliche Einwilligung gegeben werden, bevor mir an der Haustür aufgelauert wird", sagte Pop.

Ramona Pop ist Chefin der Bundesverbraucherzentrale. Sie hat einen Tipp, um sich gegen untergeschobene Verträge an der Haustüre zu schützen.
Ramona Pop ist Chefin der Bundesverbraucherzentrale. Sie hat einen Tipp, um sich gegen untergeschobene Verträge an der Haustüre zu schützen. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Insbesondere die Aufdringlichkeit der Verkäufer an der Haustüre sieht Pop kritisch. "Oft klingeln die Vertreter und suggerieren, dass man schnell etwas unterschreiben müsse, da man sonst ins Hintertreffen gerate." So entstehen vor allem für Verbraucher, die sich bisher noch nicht mit dem Thema befasst haben, Drucksituationen.

Haustürverträge: Expertin warnt vor perfider Masche – so schützen Sie sich

Einen Tipp, sich vor untergeschobenen Verträgen zu schützen, hat Deutschlands oberste Verbraucherschützerin parat: "Am besten: Nichts ad hoc abschließen, nichts unterschreiben und genau kundig machen, brauche ich das wirklich? Denn grundsätzlich gilt: Verträge spontan an der Haustüre zu unterschreiben ist nie eine gute Idee."