Hannover. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hat am Freitag zwar ein Angebot vorgelegt – dieses lehnte die IG Metall aber ab. Es kommt zu Streiks.

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen stehen Warnstreiks bevor. Das hat die Gewerkschaft IG Metall am Freitag nach der dritten Verhandlungsrunde angekündigt. Darin hatte der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall ein erstes Angebot vorgelegt, das den Arbeitnehmervertretern aber deutlich zu niedrig und vage ausfällt.

Die Arbeitgeber erklärten sich bereit, steuer- und abgabenfrei 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie zu zahlen, wenn man sich auf eine Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 30 Monaten einige. Zudem stellten sie eine nicht definierte Tabellenerhöhung in Aussicht. „In der aktuellen Situation, die für viele Betriebe extrem schwierig ist, brauchen wir einen verlässlichen Planungszeitraum, sonst kann man nicht über eine Tabellenerhöhung sprechen, die dauerhafte Wirkung entfaltet“, sagte Verhandlungsführer Torsten Muscharski. Die Unternehmen müssten Lohnerhöhungen oder Zusatzzahlungen außerdem schieben oder streichen können, wenn sie existenzgefährdet sind.

Verhandlungsführer: Was Niedersachsenmetall präsentiert hat, geht auf keine Kuhhaut

Die IG Metall fordert hingegen 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten. „Was Niedersachsenmetall heute präsentiert hat, geht auf keine Kuhhaut“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger. „An diesem Tag mit einem solch miesen Angebot um die Ecke zu kommen, ist schon eine Provokation in Reinform.“ Am Freitag endet die Friedenspflicht, bereits von Mitternacht zum Samstag an soll es nun Warnstreiks geben.

In Niedersachsen sind etwa 110.000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen. Wann sich beide Seiten zu einer nächsten Verhandlungsrunde treffen werden, ist laut Gewerkschaft offen.

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