Braunschweig. Nach dem Dürre-Sommer 2018 ist die Getreide-Ernte in diesem Jahr erfolgreicher, aber unterdurchschnittlich.

Die Ernteerträge beim Getreide sind nach einem trockenen Sommer zufriedenstellend – zumindest in den Teilen unserer Region, in denen es zwischendurch ausreichend Niederschlag gab. „Das war fast von Feld zu Feld unterschiedlich“, sagte Ulrich Löhr, Vorsitzender des Landvolks Braunschweiger Land, am Dienstag. „Je nachdem, wo ein Gewitterschauer heruntergekommen ist.“ Auch Joachim Zeidler, Landvolk-Vorstandsvorsitzende des Kreisverbands Gifhorn-Wolfsburg, sagte: „Im Großen und Ganzen war die Getreideernte besser als im letzten Jahr.“ Im Mehr-Jahresvergleich sei sie jedoch unterdurchschnittlich. „Gravierender ist aber, dass der geldliche Ertrag viel geringer ist als im letzten Jahr“, so Zeidler. Für 100 Kilogramm Roggen erhielten Landwirte etwa fünf Euro weniger als noch 2018. Kurt Fromme, Geschäftsführer des Landhandels Fromme in Salzgitter, bestätigte das: „Ertragsmäßig kann man zufrieden sein. Die Preisentwicklung hingegen ist absolut unbefriedigend.“

Beim Weizen – mit Abstand nimmt diese Art laut Zahlen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen von 2010 mit rund 40 Prozent den größten Anteil beim Getreideanbau ein – hat es im Landkreis Wolfenbüttel bis hinein in den Landkreis Goslar eine durchschnittliche bis gute Ernte gegeben, berichtet Löhr. In den nördlichen Teilen von Helmstedt und Peine und auch in Richtung Seesen habe es allerdings weniger geregnet – hier sei die Weizenernte teilweise enttäuschend. Laut Fromme sind die Weizenpreise zudem „im Keller“. Das liege in erster Linie nicht an einer guten Ernte, sondern zum Beispiel an internationalen Zollstreitigkeiten und dem bevorstehenden Brexit. Für eine Tonne Weizen erhalte man 145 bis
170 Euro, im Vorjahr seien es 160 bis 210 Euro gewesen. „Der kostendeckende Weizenpreis liegt bei
175 Euro je Tonne“, sagt Fromme.