Braunschweig. Eine Kanzlei fordert nun auch vom Staat Schadenersatz für betroffene Autofahrer.

Im Abgas-Skandal rückt erneut das Bundesverkehrsministerium ins Visier. Auch dem Staat droht eine Klagewelle seitens betroffener Kunden. Eine Anwaltskanzlei hat 19 Klagen gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht, vertreten durch das Verkehrsministerium. Bis Ende der Woche sollen es 30 Klagen sein, zahlreiche weitere sollen folgen. Alle 30 Kläger sind Kunden des VW-Konzerns, die vom Abgas-Betrug betroffen sind. Unter den bisher rund 330 Vollmachten, die die Anwälte von „Dr. Stoll & Sauer“ nach eigenen Angaben erhalten haben, sind allerdings auch Kunden anderer Hersteller. Sie wollen Schadenersatz vom Staat.

Eine der Klagen ist beim Landgericht Hannover anhängig, wie das Gericht bestätigte. Der Vorwurf des Audi-Fahrers: mehrfaches Fehlverhalten im Bereich des Typgenehmigungsrechts. Die Bundesrepublik habe leichtfertig die Typgenehmigung für den Audi mit Betrugs-Software erteilt, das Genehmigungsverfahren unzureichend überwacht und keine „wirksamen, verhältnismäßigen und abschreckenden Sanktionsmaßnahmen“ erlassen.