Wolfsburg. Der Wolfsburger Autobauer selbst war bisher von etwa einer Milliarde Euro ausgegangen. Nach Informationen eines Insiders ist das weit gefehlt.

Die Turbulenzen um die Einführung des neuen Abgastestverfahrens WLTP haben den Volkswagen-Konzern nach einer Kalkulation der Arbeitnehmerseite im vergangenen Jahr einem Insider zufolge bis zu 3,6 Milliarden Euro gekostet. Eine Person mit Kenntnis der Berechnungen nannte der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag diese Zahl, über die zuvor der „Spiegel“ berichtet hatte. Der Wolfsburger Autobauer selbst war bisher von etwa einer Milliarde Euro ausgegangen.

VW musste Tausende Fahrzeuge zwischenparken

Volkswagen hatte im vergangenen Herbst massive Schwierigkeiten mit dem seit Anfang September geltenden Messzyklus und musste zeitweise Tausende Fahrzeuge zwischenparken, weil man mit der Zertifizierung der zahlreichen Modellvarianten nicht hinterherkam. Nach Berechnungen der Arbeitnehmerseite konnte dem Magazin zufolge wegen der Probleme eine Million Fahrzeuge nicht wie geplant geliefert werden. Für 800.000 dieser Autos sei noch eine Lösung gefunden worden - zum Beispiel verspätete Verkäufe mit Preisnachlässen oder das Angebot eines anderen Modells. Allein durch diese Effekte sei das VW-Ergebnis um etwa 1,6 Milliarden Euro belastet worden.

Jahrespressekonferenz in der kommenden Woche

Bei den übrigen 200.000 Autos sei ein Geschäft gar nicht erst zustande gekommen. Sie seien nie an Kunden geliefert worden, berichtete der „Spiegel“. Dadurch seien dem Unternehmen den Berechnungen zufolge ungefähr zwei Milliarden Euro Gewinn entgangen. Von Volkswagen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der Konzern will in der kommenden Woche bei der Jahrespressekonferenz das Ergebnis für 2018 erläutern. rtr