Hannover. Wird die Krise der NordLB zum Ausgangspunkt für eine Neuaufstellung des gesamten Landesbanken-Sektors in Deutschland? Die Idee bekommt neue Nahrung.

. Die Rettung der kriselnden Nord-LB mit Hilfe der Sparkassen könnte nach Ansicht von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis erster Baustein für eine größere Neuordnung der Landesbanken sein. Zunächst gehe es darum, die Nord-LB von ihren Schiffslasten zu befreien und wieder solide aufzustellen, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) in Frankfurt. „Das kann man auch als Startpunkt für eine Konsolidierung sehen.“

Schleweis bekräftigte: „Ich glaube, dass für die Sparkassen in Deutschland ein Zentralinstitut ausreichend wäre.“ Es gehe nun darum, möglichst „viele Verbündete zu finden, dass das der richtige Weg ist“, sagte der DSGV-Präsident. „Wir kommen von zwölf Landesbanken und sind jetzt bei fünf. Wenn Zeiten sich ändern, muss man sich anpassen. Regionale Modelle machen nur dann Sinn, wenn sie regionale Vorteile haben. In der Struktur der Landesbanken ist das, glaube ich, nicht mehr gegeben.“

Schleweis hatte sich schon kurz nach seinem Amtsantritt am 1. Januar 2018 für eine Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Sektors ausgesprochen. Ziel müsse „eine Sparkassenzentralbank mit einem fokussierten Geschäftsmodell bezogen auf die Bedürfnisse der Sparkassen“ sein, sagte Schleweis nun in Frankfurt. Die kriselnde Landesbank Nord-LB könnte somit zum Kern eines neuen Versuchs werden, eine Art „Super-Landesbank“ zu schmieden: aus NordLB, LBBW und Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) – womöglich erweitert um den Fondsdienstleister Deka, der zu 100 Prozent den Sparkassen gehört. Schleweis ist zuversichtlich, dass sich die EU-Kommission von dem gemeinsamen Plan der Alteigentümer und der Sparkassen zu einer Neuaufstellung der Nord-LB überzeugen lassen wird.