Braunschweig. . Ob öffentlich-techtlich oder privatwirtschaftlich: Eine Auffanglösung für die Nord-LB kostet Jobs. Die Gewerkschaft warnt vor privaten Investoren.

Donnerstag will der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin entscheiden, ob er der Norddeutschen Landesbank (Nord-LB) eine Auffanglösung anbietet. Ein konkurrierendes gemeinsames Angebot der US-amerikanischen Privatinvestoren Cerberus und Centerbridge liegt der Nord-LB bereits vor. Doch egal ob sich die Landesbank für einen öffentlich-rechtlichen oder privaten Bieter entscheidet – sie soll schrumpfen, auch personell. Von den aktuell rund 5900 Mitarbeitern der Landesbank könnten mittelfristig 3500 übrig bleiben, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ am Mittwoch.

Verdi-Sekretär Freddy Pedersen, der auch im Aufsichtsrat der Nord-LB sowie im Verwaltungsrat der Landesbank-Tochter Braunschweigische Landessparkasse sitzt, sagte unserer Zeitung: „Wenn ein Privatinvestor einsteigt, sind perspektivisch bis zu 3000 Stellen in Gefahr.“ Sollten sich die Sparkassen an der Landesbank beteiligen, sei ebenfalls mit einem Stellenabbau zu rechnen, der über die 1250 Jobs hinausgehe, den die Bank im Rahmen ihres Umbauprogramms derzeit schon vorsieht. Die Gewerkschaft strebt nach Angaben Pedersens einen Haustarifvertrag zur Standortsicherung und Beschäftigungsgarantie für die Nord-LB an. „Dafür müssen wir beim Organisationsgrad zulegen“, sagte er. Gewerkschaftsmitglieder verteilten deswegen am Mittwoch vor einer Jahresauftaktveranstaltung der Nord-LB in Braunschweig Informationsblätter an die Mitarbeiter.