Braunschweig. Unternehmen hoffen auf einen geregelten Austritt. VW warnt vor dem Verlust von Investitionen und Jobs.

Die Finanzmärkte ließ die Ablehnung des Austrittabkommens durch das britische Parlament erst einmal kalt – Händler und Investoren waren wohl vorbereitet. Doch in der Wirtschaft wächst die Sorge vor dem in vielen Augen schlimmsten Fall: dem ungeregelten Brexit. Zahlreiche Wirtschaftsvertreter und Ökonomen sagten am Dienstag, ein solches „No-Deal“-Szenario sei nun wahrscheinlich. Laut Lars Heidemann, Außenwirtschaftsexperte der IHK Lüneburg-Wolfsburg, wäre es eine „Katastrophe“.

Denn ohne große Vorlaufzeit wäre Großbritannien für die hiesigen Unternehmen plötzlich ein Drittland wie die USA oder Brasilien – mit völlig neuen Rahmenbedingungen wie etwa Zöllen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet für diesen Fall mit bis zu zehn Millionen zusätzlichen Zollanmeldungen pro Jahr allein für deutsche Unternehmen sowie mehr als 200 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten allein für diese „Zollbürokratie“.