Braunschweig. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und das Unternehmen Inscreenex entwickeln ein Verfahren zur frühzeitigen Erprobung von Arzneien.

Die Erfindung könnte bahnbrechend sein. Das Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und das aus dem HZI ausgegründete Braunschweiger Unternehmen Inscreenex haben ein Verfahren entwickelt, das immer besser wirkende Arzneimittel ermöglichen soll. Die Industrie- und Handelskammer zeichnete das HZI und das Unternehmen am Freitag mit dem Technologietransferpreis aus, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Der Preis soll ein Anreiz sein, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen der Hochschulen und Forschungsinstitute Geschäftsmodelle zu entwerfen.

Wie Inscreenex-Geschäftsführer Tobias May erläuterte, wirken aktuell viele Medikamente nicht punktgenau oder bringen zu oft unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Dass sie tatsächlich Beschwerden lindern, sei nur bei 5 Prozent bis 25 Prozent der Patienten festzustellen. Dabei bezog er sich auf sechs besonders umsatzstarke Arzneimittel. Der Grund für den geringen Wirkungsgrad: Aktuelle Medikamente könnten noch nicht fein genug auf die Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Erkrankungen abgestimmt werden.