Braunschweig. Bundesentwicklungsminister Müller fordert deutsches Engagement in Afrika. Betriebe der Region und Volkswagen sehen Potenzial.

Geht es nach dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller (CSU), sollten sich deutsche Unternehmen stärker auf dem afrikanischen Kontinent engagieren. 42 von 54 afrikanischen Ländern hätten im vergangenen Jahr ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland gehabt. „Das zeigt, welche enorme Dynamik Afrika entwickeln kann“, sagte er in einem Interview mit der „Welt“. Allerdings: Laut Müller sind bisher nur 1000 von 3,5 Millionen deutschen Unternehmen auf dem Kontinent aktiv, Unternehmen aus China, der Türkei und Russland hingegen investierten dort bereits kräftig. Doch wie sieht es eigentlich bei Unternehmen unserer Region aus?

Im Bezirk der IHK Braunschweig – von Peine bis Helmstedt und Braunschweig bis Goslar – sollen nach Angaben der Kammer rund 140 Firmen in Afrika tätig sein. Sie pflegten vor allem enge Kontakte in die nordafrikanischen Märkte in Ägypten, Algerien, Tunesien und Marokko. Dazu gehört auch der Peiner Betrieb Prakla Bohrtechnik, Tochterunternehmen der Bauer-Gruppe aus Bayern. Prakla stellt Bohrgeräte in Peine her, sie werden für den Brunnenbau oder die Rohstofferkundung genutzt. In den vergangenen Jahren hat der Betrieb sein Engagement vor allem in Algerien in Nordafrika ausgebaut. „Der Bedarf an Trinkwasser und Wasser für die Landwirtschaft ist dort erheblich“, sagt Dierk Wagenschein, zuständig für den Vertrieb. Das Bevölkerungswachstum dort sei enorm, nicht zuletzt durch Flüchtlinge aus anderen afrikanischen Staaten.