Braunschweig. Mitarbeiter versuchen, vor Gericht eine Betriebsratswahl durchsetzen. Das Unternehmen sagt, die Mehrheit der Beschäftigten wolle das nicht.

Ein ungewöhnlicher Streit beschäftigt zurzeit das Arbeitsgericht Braunschweig. Mitarbeiter von Wentronic wollen vor Gericht die Wahl eines Betriebsrats durchsetzen. Der Braunschweiger Großhändler für Elektronikzubehör möchte das verhindern – um die Interessen der Mitarbeiter durchzusetzen, wie Michael Wendt, einer der beiden Geschäftsführer, erklärt.

Zuerst hatte das Online-Portal „News38“ darüber berichtet. Auf Initiative dreier Mitarbeiter wurde in diesem Frühjahr eine Betriebsversammlung einberufen, bei der ein Wahlvorstand gewählt werden sollte. Der ist Voraussetzung, um einen Betriebsrat zu wählen, und kümmert sich um die Wahl. Allerdings erreichten die Initiatoren nicht die nötige Mehrheit der Beschäftigten. Wendt zufolge stimmten drei Viertel der etwa 140 Anwesenden gegen die Wahlvorstands-Kandidaten. Für Wendt steht deshalb fest: Die Mehrheit der knapp 200 Mitarbeiter in Braunschweig – weltweit sind es 300 – möchte sich nicht von einem Betriebsrat vertreten lassen.