Wolfsburg. Hersteller sollen CO2-Werte falsch angegeben haben. Der Volkswagen-Konzern schließt das für sich aus.

Müssen wir das nächste Kapitel im Abgas-Skandal aufschlagen? Wie am Mittwoch öffentlich bekannt wurde, hegt die EU-Kommission den Verdacht, dass Autobauer CO2-Werte aktueller Modelle so frisiert haben, dass sie künftige Grenzwerte leichter erreichen können.

Der neue Abgas-Test WLTP, der ab September für alle Neuwagen gilt, soll Abgaswerte und Kraftstoffverbrauch eigentlich realistischer abbilden. Die Abkürzung steht für „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure“, also ein weltweit einheitliches Testverfahren für leichte Nutzfahrzeuge. Strengere Tests waren auch eine Folge des Diesel-Skandals. Doch wie das „Handelsblatt“ – das zuerst über die Studie der EU berichtete – zitiert, gibt es auch beim WLTP-Verfahren Belege für Tricksereien. Hersteller haben demnach ihre Testfahrzeuge so konfiguriert, dass die gemessenen Emissionen überhöht sind. So sei zum Beispiel die Fahrzeugbatterie leer oder die Start-Stopp-Automatik ausgeschaltet gewesen. Das habe den CO2-Ausstoß um rund 5 Prozent erhöht. Selbst bei Tests unter Aufsicht der Behörden haben EU-Experten dem Bericht zufolge Abweichungen festgestellt.