Wolfsburg. Volkswagen und andere Hersteller könnten den Einbau von Partikelfiltern verzögert haben.

Deutsche Autobauer haben sich offenbar nicht nur bei Dieselmotoren abgesprochen. Einem Vorabbericht des „Spiegels“ zufolge, sollen sich Volkswagen, die zwei VW-Konzerntöchter Audi und Porsche sowie Daimler und BMW auch bei Benzinern abgesprochen haben und so den Einsatz von Partikelfiltern jahrelang verzögert haben.

Hinweise darauf hat die ermittelnde EU-Wettbewerbskommission offenbar in Unterlagen gefunden, die Ermittler des Bundeskartellamts beschlagnahmten und in solchen, die die Hersteller selbst zur Verfügung stellten. Laut „Spiegel“ sollen die Antriebsleiter der Autobauer bereits im Jahr 2009 entschieden haben, dass der Einsatz eines Partikelfilters bei Benzinmotoren „unbedingt“ zu vermeiden sei. Hierarchisch übergeordnete Entwicklungsleiter der Hersteller sollen dem zugestimmt und Lobbying auf EU-Ebene beschlossen haben, um schärfere Grenzwerte für den Feinstaubausstoß zu verhindern. Der Einsatz von wirksamen Filtersystemen könnte laut Bericht so um Jahre verzögert worden sein.