Salzgitter. US-Käufer sollen 25 Prozent mehr zahlen. Die Salzgitter AG fordert Schutz für europäische Erzeuger.

Mit kühler Besonnenheit reagierte am Donnerstag die Salzgitter AG auf die Ankündigung der USA, nun doch Strafzölle auf Stahl und Aluminium zu erheben, der aus EU-Ländern in die Vereinigten Staaten eingeführt wird. Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl beträgt der Zoll auf Stahl 25 Prozent des Verkaufspreises. Auf Aluminium werden 10 Prozent Zoll erhoben. Die USA verlängerten ihre Ausnahmeregelung für EU-Stahl und -Aluminium nicht. US-Präsident Donald Trump hatte sie im März bis 1. Mai und dann nochmal bis zum 1. Juni gewährt. Die EU will nun ebenfalls Strafzölle auf Produkte aus den USA erheben.

Gegenüber unserer Zeitung sagte ein Sprecher der Salzgitter AG: „Unsere direkte Betroffenheit ist gering. Wir wiederholen unsere Forderung an die EU-Kommission, kurzfristig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die EU-Stahlindustrie vor umgelenkten Stahlmengen zu schützen. Das absolute Importniveau in die EU ist schon jetzt höher als in den Vorjahren.“ Grundsätzlich lehne das Unternehmen die „auf vorgeschobenen Argumentationen basierenden“ protektionistischen Tendenzen der US-Handelspolitik strikt ab.