Bonn/München. Das Eisenbahn-Bundesamt will sich noch nicht auf einen konkreten Termin für die Zulassung der neuen ICE-Züge für die Deutsche Bahn festlegen. Das Verfahren laufe noch, es bestehe noch Klärungsbedarf mit dem Hersteller Siemens.

Das sagte ein Sprecher der Behörde der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag in Bonn. Bahnchef Rüdiger Grube hatte dem «Handelsblatt» (Donnerstag) gesagt: «Wir haben in den nächsten beiden Wochen gute Chancen, zwei der ausstehenden 16 Siemens-Züge zu bekommen.» Ursprünglich sollten die Züge im Dezember 2011 einsatzbereit sein. Ein Jahr später scheiterte die Zulassung der ersten ICE an Programmfehlern bei der Zugsteuerung.

Eine Siemens-Sprecherin erklärte, das Unternehmen arbeite gemeinsam mit den Partnern «mit Hochdruck» daran, das Zulassungsverfahren schnell zu beenden. «Die Festlegung des genauen Termins der Zulassung erfolgt durch das Eisenbahn-Bundesamt und liegt außerhalb unseres Verantwortungsbereichs.»

Zwei der 16 bestellten ICE-Züge sind derzeit für Tests und Schulungen unterwegs. Das Eisenbahn-Bundesamt hat sie noch nicht für reguläre Fahrten zugelassen. Die Bahn hofft jedoch, sie bald in ihre Reserveflotte aufnehmen zu können. Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hatte die jahrelange Lieferverzögerung bei den ICE vor kurzem eine «Mega-Peinlichkeit» genannt.

Grube sagte, «wenn alles gutgeht, kommen bis März acht weitere Einheiten, also vier Doppelzüge hinzu». Die Bahn warte auch noch auf Doppelstock-Intercitys des Herstellers Bombardier. «Die sollten eigentlich bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen. Ob wir die innerhalb der nächsten zwei Jahre haben werden, dazu wage ich keine Vorhersage.» Das sei ärgerlich, «weil alles auf dem Rücken der Mitarbeiter und Kunden ausgetragen wird». (dpa)

Julian Stratenschulte