Frankfurt/Main. Die Lage an den Finanzmärkten Spaniens trübt sich immer mehr ein. Zu Wochenbeginn stiegen die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen und die Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) auf neue Rekordstände.

Auch die Entwicklung am Aktienmarkt war sehr schwach. Das Vertrauen in die Krisenbewältigung der spanischen Regierung schwindet weiter.

Händler begründeten die Entwicklung zum einen mit der hohen Unsicherheit angesichts der schier ausweglosen Lage in Griechenland. Dort war es auch am Wochenende nicht gelungen, eine Regierung zu bilden, die zu den ausgehandelten Spar- und Reformmaßnahmen steht.

Viele Experten sehen das Land auf einen zweiten Zahlungsausfall oder gar einen Austritt aus dem Währungsraum zusteuern - mit nur schwer vorhersehbaren Konsequenzen für Athen und den gesamten Währungsraum. Zudem nannten Händler die Bankenreform Spaniens vom Freitag, die an den Märkten nicht überzeugen konnte.

Am spanischen Anleihemarkt kletterte die Rendite für zehnjährige Staatspapiere am Montag erstmals seit Dezember 2011 über die Marke von 6,2 Prozent. In der Spitze rentierten zehnjährige Titel mit 6,27 Prozent. Damit liegt der Risikoaufschlag zu deutschen Papieren, die immer noch als sehr sicher gelten, bei rund 4,75 Prozentpunkten - so hoch wie noch nie.

An den Märkten für Ausfallversicherungen (englisch Credit Default Swaps, abgekürzt CDS) legten die Prämien für spanische Staatsanleihen kräftig zu. Die Verteuerung bedeutet, dass Anleger der spanischen Regierung immer weniger zutrauen, dass sie die Schuldenkrise ohne internationale Hilfen bewältigen kann. Für eine fünfjährige Anleihe liegt die Prämie mittlerweile bei etwa 538 Basispunkten.

Das bedeutet, dass eine Ausfallversicherung für eine Anleihe über beispielsweise 10 000 Euro zurzeit 538 Euro pro Jahr kostet. Auch das ist ein Rekordwert. Im Fahrwasser der spanischen Papiere gerieten auch die Pendants aus Italien verstärkt ins Visier der Investoren, was von Experten als besonders bedenklich eingestuft wird. Vor diesen Gefahren einer gegenseitigen Ansteckung in der Eurozone warnen Experten. (dpa)