Berlin. Sänger Isaak soll den ESC-Titel holen. Aber nur kurz nach dem deutschen Vorentscheid sieht es für Deutschland im Ranking düster aus.

Deutschland hat einen neuen Hoffnungsträger für den Eurovision Song Contest: Isaak (28) aus Ostwestfalen soll den Titel nach 13-jähriger Durstrecke wieder nach Deutschland holen. Mit seinem Song „Always On The Run“ hat er sich den Einzug in die Show in Malmö am 11. Mai gesichert. Doch ob das Ausland den deutschen ESC-Beitrag ebenfalls goutiert – die Wettquote lässt Zweifel aufkommen.

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Isaaks Ernennung ist zunächst einmal eine Überraschung für all diejenigen, die auf den Komponisten und Musikproduzenten Ryk als Kandidat für Schweden gesetzt hatten. Mit seinem Song „Oh Boy“ rangierte er in den Wettquoten bis kurz vorm deutschen Vorentscheid mit großem Abstand auf Platz 1. Siegeschance zu diesem Zeitpunkt laut NDR: 55 Prozent. Mitbewerber Isaak lag da noch auf Platz vier. Auf ihn setzten nur vier Prozent der Tippgeber.

Nach ESC-Vorentscheid: Deutschland stürzt im Ranking ab

Dann die Kehrtwende in der Show: Ryk erhielt von Publikum und Jury 13 Punkte und landete auf Platz drei hinter Singer-Songwriter Max Mutzke (20 Punkte) und dem Ostwestfalen mit der Reibeisenstimme, der 24 Punkte einsang. Auch bei den internationalen Jurys stand Isaak mit insgesamt 74 Punkten am höchsten im Kurs.

Sänger Isaak hat den deutschen Vorentscheid gewonnen: Er geht beim ESC in Schweden mit seinem Song „Always on the Run“ ins Rennen um den Titel.
Sänger Isaak hat den deutschen Vorentscheid gewonnen: Er geht beim ESC in Schweden mit seinem Song „Always on the Run“ ins Rennen um den Titel. © DPA Images | Christoph Soeder

Ein persönlicher Erfolg, der einigermaßen überschattet wurde vom Abwärtstrend in den internationalen Wettquoten. Gerade als entschieden war, wen die Deutschen zum ESC schicken, stürzte Deutschland im Ranking ab. So hatten die Buchmacher und Tipper Deutschland unmittelbar vorm Entscheid laut NDR – der Sender richtet die Show aus – noch auf Platz acht gesehen. Danach ging es abwärts – bis auf Platz 16 (Stand: 18.02.24, 13 Uhr). Gewinnerwartung: zwei Prozent.

Wetten beim ESC: Das sind die diesjährigen Favoriten

Wetten um den nächsten ESC-Gewinner sind in Deutschland verboten. In vielen anderen Ländern aber gehören sie zum besonderen Reiz des Contents. Die Quote, einzusehen auf Seiten wie www.eurovisionworld.com, speist sich aus Wetteinsätzen aus der ganzen Welt. Als Favorit handeln die internationalen Buchmacher in diesem Jahr die mit dem Elektrofolk-Rap-Duo „Alyona Alyona & Jerry Heil“. Ihr Song „Teresa & Maria“ liegt zurzeit auf Platz eins mit einer erwarteten Siegeschance von 19 Prozent.

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Auf den Favoriten zu wetten, ist laut NDR für die Tipper allerdings wenig attraktiv: Wer beim Sieger richtig liegt, verdient nur ein paar Cent. Spannender wird es bei den nachfolgenden Rängen. Die Anwärter auf Platz zwei und drei in diesem Jahr: Italien mit der Sängerin Angelina Mango (acht Prozent) und Olly Alexander aus Großbritannien (sechs Prozent). Platz 37 geht an Albanien (unter 1 Prozent, ebenfals Stand: 18.02.24).

Überraschende Wende: Mit seinem Song „Oh Boy“ galt Sänger Ryk laut Wettquote bis kurz vorm deutschen Vorentscheid als klarer Favorit.
Überraschende Wende: Mit seinem Song „Oh Boy“ galt Sänger Ryk laut Wettquote bis kurz vorm deutschen Vorentscheid als klarer Favorit. © DPA Images | Christoph Soeder

Derartige Wettprognosen haben sich in der Vergangenheit als durchaus zutreffend erwiesen: Die Siege der Ukraine 2022 und Italiens 2021 waren so vorhergesagt. Im vergangenen Jahr wurde die Schwedin Loreen vorab schon als Siegerin geführt, auch damals sollten die Buchmacher recht behalten.

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mit dpa