Berlin. Ein anaphylaktischer Schock ist die schlimmste Form einer allergischen Reaktion. Schon ein Wespenstich kann Lebensgefahr bedeuten.

Ein anaphylaktischer Schock, umgangssprachlich auch allergischer Schock genannt, ist der Albtraum eines jeden Allergikers. Besonders gefährdet sind Menschen, vor allem auch Kinder, die eine Allergie gegen bestimmte Lebensmittel haben. Möglich ist das unter anderem bei Erdnüssen, Wal- und Haselnüssen, Schalentieren, Hühnerfleisch oder Kuhmilch. Bisweilen genügen winzige Mengen, um einen anaphylaktischen Schock auszulösen.

Neben Lebensmitteln können auch bestimmte Medikamente, etwa Schmerz- und Narkosemittel sowie Antibiotika, zu einem anaphylaktischen Schock führen. Im Sommer besteht zudem die Gefahr durch Insektengifte. Ein Stich einer Wespe oder Biene kann dabei dramatische Folgen haben. Die Gefahr eines Schocks erhöht sich durch akute Infekte, Alkohol- oder Drogenkonsum oder starken Stress.

Anaphylaktischer Schock: Das sind die Symptome

Wie genau äußert sich nun ein anaphylaktischer Schock? Die erste, ernüchternde Erkenntnis ist, dass die Symptome bei einem allergischen Schock vielfältig sein können und der ganze Körper betroffen ist. Die verstärkte Ausschüttung von Histamin löst dabei eine Kettenreaktion aus:

  • Die Blutgefäße weiten sich, der Blutdruck fällt ab.
  • Lebenswichtige Organe werden nicht mehr ausreichend durchblutet.
  • Im schlimmsten Fall droht ein Kreislaufzusammenbruch der bis zum Tod führen kann.
  • Zudem tritt Flüssigkeit ins Gewebe ein, es bilden sich Ödeme.
  • Geschieht dies im Bereich des Kehlkopfs, kann das zum Ersticken führen.

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Symptome, die auf einen anaphylaktischen Schock hinweisen können, sind typischerweise Schluckbeschwerden, erhöhter Puls und plötzliche Kopfschmerzen. Angstgefühl, Orientierungsverlust und starker Schwindel können hinzukommen. Beschrieben werden auch Geschmackveränderungen sowie Juckreiz oder ein Brennen an den Händen und/oder Füßen.

Für Außenstehende sind plötzliche Hautreaktionen ein deutlicher Hinweis auf einen allergischen Schock. Auf der Haut können sich Quaddeln oder Ausschlag bilden. Außerdem können die Schleimhäute und die Augenlider anschwellen. Durch ein Engegefühl im Hals kann das Atmen erschwert sein. Plötzliche Heiserkeit kann ein weiteres Symptom sein. Bisweilen treten auch Erbrechen oder Durchfall auf.

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Bei Verdacht auf allergischen Schock sofort den Notarzt rufen

Beim Verdacht auf einen anaphylaktischen Schock ist auf jeden Fall schnelles Handeln erforderlich, um Schlimmeres zu verhindern. Am besten wählt man unverzüglich die 112. Helfer sollten den Betroffenen beruhigen. Bei Atemnot ist eine sitzende oder halbsitzende Position zu empfehlen. Ist der Patient bewusstlos, sollte er in eine stabile Seitenlage gebracht werden. In schlimmen Fall kann der Betroffene einen Herzstillstand erleiden. In diesem Fall sollte man unverzüglich mit einer Herzdruckmassage beginnen. Das Schlimmste, was man machen kann, ist gar nicht zu handeln.

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Im Idealfall führen von einer schweren Allergie betroffene Patienten ein Notfallset mit sich. Dieses beinhaltet ein Antihistaminikum, Cortison und das Stresshormon Adrenalin, das die erweiterten Blutgefäße schnell wieder verengt und in der Regel in den Oberschenkel gespritzt wird. (tok)