Braunschweig. Bastian Hauke ist als Steinmetz in die Fußstapfen seines Vaters getreten und arbeitet im Familienbetrieb.

An seinen ersten Arbeitstagen war Bastian Hauke fix und fertig. „Ich bin um 16 Uhr nach Hause gekommen und zwei Stunden später im Sessel eingeschlafen“, erzählt er. Der 19-Jährige ist wahrlich kein Hänfling. Aber die Arbeit in einem Steinmetzbetrieb ist nach dem eher bewegungsarmen Schulalltag für viele junge Menschen eine körperliche Herausforderung. Vielleicht ist das ein Grund, warum auch diese Handwerksbranche zu jenen mit größeren Nachwuchsproblemen gehört.

Dabei wusste Bastian Hauke von Anfang an schon ganz gut, was auf ihn zukommt. Er wurde in eine echte Steinmetz-Familie hineingeboren. Sein Vater Jens Hauke führt den Betrieb an der Helmstedter Straße in Braunschweig bereits in fünfter Generation. Die Werkstatt wurde vor einigen Jahren ins Rautheimer Gewerbegebiet ausgelagert. Auf dem Grundstück in der Helmstedter Straße befinden sich nur Büroräume und Ausstellungsfläche.

„Ich habe schon als Kind immer gerne auf dem Gelände gespielt“, erinnert sich Bastian Hauke. Und das ist noch untertrieben. Für einen Jungen ist das technische Gerät dort ein Paradies. Kran, Gabelstapler und Lkw, in die man sich hineinsetzen kann, in denen man sich wie ein Großer fühlt. Dann die vielen Materialien. „Wir haben uns Buden gebaut und auf Steinen rumgeklöppelt“, berichtet Bastian Hauke.

Dennoch sei es lange nicht sicher gewesen, ob er in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, erzählt er. Am Ende war es die richtige Entscheidung. Letztes Jahr wurde der 19-Jährige als einer der besten Auszubildenden in der Region von der Handwerkskammer ausgezeichnet.

Die Nähe zum Braunschweiger Hauptfriedhof ist einer der Gründe, warum sich der Betrieb einst in der Helmstedter Straße ansiedelte. Die Anfertigung von Grabsteinen nimmt im Leistungsspektrum von Steinmetzen seit jeher einen großen Raum ein. Bei Hauke macht das Geschäft mit den Gedenksteinen rund 60 Prozent des Umsatzes aus. Bei der Arbeit daran ist vor allem Ausdauer gefragt. Je nach Ausführung sitzt ein Steinmetz auch schon mal eine ganze Arbeitswoche an einem Objekt. „Das ist nicht jedermanns Sache“, sagt Jens Hauke. Und eins ist auch klar: Duschen ist nach der Arbeit Pflicht. Durch das Bearbeiten der Steine wirbeln große Mengen Staub durch die Luft. Manche Arbeiten werden deshalb auch im Freien durchgeführt.

Gearbeitet wird in Schutzkleidung. „Respekt vor dem schweren Material sollte man schon haben“, sagt Jens Hauke. Ein Splitter in der Haut, ein Schlag auf den Finger, das passiere immer mal. Bearbeitet wird der Stein nicht nur mit modernem pressluftbetriebenem Werkzeug. Auch Hammer und Eisen sind im Einsatz. Der Umgang mit den traditionellen Hilfsmitteln ist sogar prüfungsrelevant. Bastian Hauke hat das Thema Ausbildung jetzt hinter sich – und geht in seinem Job auf. Die Arbeit an Küchen und Bädern mag er besonders. „Da schafft man etwas, von dem die Menschen lange etwas haben“, sagt er.