Braunschweig. In fünf Monaten endet in weiten Teilen Niedersachsens der Fernsehempfang mit DVB-T. Wer weiter fernsehen will, benötigt bis dahin neue Technik.

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 2017 wird in Norddeutschland das digitale Antennenfernsehen DVB-T abgeschaltet. Nutzer sollten bis dahin auf die Folgeversion DVB-T2 HD umsteigen. Dafür brauchen sie einen Fernseher, der DVB-T2-HD-tauglich ist, oder ein neues Empfangsgerät.

Bereits seit Mai 2016 können Nutzer in Ballungsräumen wie etwa in Hannover/ Braunschweig über ein solches Empfangsgerät sechs Sender in High-Definition-Qualität (HD) empfangen. Ab dem Stichdatum 29. März sind dann insgesamt etwa 40 Programme – zur Hälfte öffentlich-rechtlich, zur Hälfte privat – in HD (1080p) zu empfangen. Die ARD plant zehn Programme in hochauflösend, das ZDF stellt zusätzlich seine Spartenkanäle auf HD um. Bei den Privatsendern erweitert sich das Angebot unter anderem um Spartenkanäle wie RTL Nitro, Sixx und ProSiebenMaxx.

Der Empfang der gebührenpflichtigen öffentlich-rechtlichen Sender bleibt bei DVB-T2 HD kostenlos. Die privaten Programme werden unter dem Namen Freenet TV verschlüsselt ausgestrahlt. Ihr Empfang kostet nach drei kostenlosen Monaten ab dem 1. Juli 2017 69 Euro pro Jahr. Fernsehzuschauer, die über Satellit oder Kabel private Programme in HD schauen, zahlen dafür bereits.

„DVB-T2 HD ist sehr viel stabiler“, sagt Ulrich Reimers, Entwickler des digitalen Fernsehens von der TU Braunschweig. Die Empfangsqualität hänge aber dennoch von der Antenne, ihren Einstellungen und ihrer Positionierung ab. Der Empfangsradius sei „im Prinzip so wie bisher“, soll aber etwas größer werden.

Ein Empfangsgerät für den DVB-T-Nachfolger kann ein Flachbildfernseher mit integriertem DVB-T2-HD-Empfangsmodul sein oder eine Set-Top-Box. Beide werden mit dem nebenstehenden grün-weißen Logo oder dem Freenet TV-Logo gekennzeichnet. Ein solides Empfangsgerät für DVB-T2 HD kostet laut Reimers ab 70 Euro aufwärts. Nach Angaben des Projektbüros DVB-T2 HD Deutschland können die bisher für DVB-T genutzten Antennen weiterverwendet werden. Fernseher, die bereits einen DVB-T2-HD-Empfänger eingebaut haben, können per CI+-Steckkarte für den Empfang von Privatsendern nachgerüstet werden.