Berlin. Gänzlich kostenlos sind die Angebote meist nicht. Oft kommen noch Nebenkosten auf die Verbraucher zu.

Die Postbank verändert ihr Preismodell für Girokonten. Unter anderem ändern sich die Bedingungen, unter denen das Konto kostenlos geführt wird. Nicht nur für Postbankkunden kann sich ein Wechsel lohnen: „Wer seine Bankverbindung zu einem günstigeren Geldinstitut verlagert, kann mitunter eine dreistellige Summe im Jahr sparen“, erklärt Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Kosten beim Girokonto entstehen zum Beispiel bei der Jahres- oder Grundgebühr, außerdem jährlich für eine Kreditkarte oder für Überweisungen.

Häufig sind es sogenannte Direktbanken, die gute Konditionen für ein Girokonto anbieten. Neben kostenloser Kontoführung gibt es oft auch eine Kreditkarte zum Nulltarif.

Allerdings fühlt sich nicht jeder Kunde bei einer Direktbank gut aufgehoben. Dort lassen sich Überweisungen, Lastschriftvorgänge und Daueraufträge nur online oder telefonisch organisieren. Wer als Direktbankkunde Geld von seinem Girokonto abheben will, ist auf Geldautomaten von Filialbanken angewiesen, mit denen die Direktbank kooperiert. Hierfür fallen oft Gebühren an.

Für ihre Gratiskonten stellen einige Banken auch Bedingungen. „So müssen Neukunden bei den meisten Sparda-Banken einen einmaligen Genossenschaftsanteil von in der Regel 52 Euro zahlen“, sagt Kerstin Backofen von der Stiftung Warentest. Der Anteil wird dann verzinst. Die Commerzbank macht zur Bedingung, dass der Kunde einen Geldeingang von mindestens 1200 Euro im Monat auf dem Konto hat. Bei der Postbank gibt es das kostenlose Girokonto künftig nur noch für junge Leute und für Kunden mit einem Geldeingang von monatlich 3000 Euro und mehr.

Fällt die Entscheidung für einen Wechsel, dann heißt es, die Daueraufträge auf dem alten Girokonto zu löschen und auf dem neuen einzurichten. Alle, die regelmäßig auf das Konto einzahlen oder per Lastschrift abbuchen, müssen über die neue Bankverbindung informiert werden – also zum Beispiel der Arbeitgeber, die Rentenversicherung, Stromanbieter, Vermieter und Versicherungen.

Sinnvoll ist es nach ihren Angaben, das alte Konto für eine Übergangsfrist von etwa drei Monaten parallel zum neuen Konto weiterzuführen. dpa