Wolfsburg. Steffen Beck trainiert in der neuen Saison die U20-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg und ist der neue Nachwuchskoordinator.

Der deutsche Frauenfußball hinkt im internationalen Vergleich hinterher. Das hat die Weltmeisterschaft in Frankreich zuletzt wieder gezeigt, wo das DFB-Team im Viertelfinale die Segel streichen musste und damit auch die Qualifikation für Olympia 2020 in Tokio verpasst hat. Dass es diese Entwicklung gibt, ist nicht unbedingt neu. Beim VfL Wolfsburg warnt man seit längerem davor, dass die internationale Konkurrenz mit massiven Investitionen vorbeiziehen wird. Ein Aspekt dabei: die Ausbildung. In der Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Frauenbereich hat sich der Wolfsburger Frauenfußball-Bundesligist nun mit Steffen Beck neu aufgestellt. Seit gut drei Wochen arbeitet dieser als Coach der U20 in der 2. Liga und als Nachwuchskoordinator. Der 55-jährige A-Lizenzinhaber nennt einen ersten Ansatz: „Ich glaube, dass die U17-Bundesliga den Mädels nicht guttut.“

Beck erklärt: „Wir sollten mit den Mädels so lange wie möglich bei den Jungs spielen. Man kann die U17 wieder in den Jungs-Spielbetrieb reinnehmen, so wie es vor der U17-Bundesliga war.“ In dieser Altersstufe sind die Wolfsburgerinnen dabei richtig gut dabei. Unter Coach Holger Ringe hat das Team in den vergangenen beiden Jahren die deutsche Meisterschaft gewonnen. Dennoch wünscht sich Beck eine Wiedereingliederung der Juniorinnen zu den Junioren. In den Bereichen Tempo und körperliches Durchsetzungsvermögen könnten die B-Mädels mehr von ihren Alterskollegen mitnehmen, als wenn sie untereinander spielen – noch dazu mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Im DM-Halbfinale hatte sich der VfL als Nord/Nordost-Meister gegen den West-Meister SGS Essen mit 6:0 und 7:1 durchgesetzt. Und nach dem U17-Bereich ist der Sprung zu den Frauen für viele Spielerinnen dann zu groß, weil es keine A-Juniorinnen gibt. Wolfsburgs neuer Nachwuchskoordinator sagt: „In der U17 haben die Mädels einfach viel, viel mehr Zeit und müssen körperlich nicht so präsent sein wie im Frauenbereich.“